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Artikel veröffentlicht am 18.12.2022 um 09:00 Uhr

Kreisklasse 3 - Langeweile adé: Die Liga der unbegrenzten Möglichkeiten

HALBZEIT-BILANZ Die Kreisklasse 3 hatte in ihrem ersten Saisonabschnitt schon einiges zu bieten und sorgte ein ums andere Mal für Überraschungen, sie liefert aber vor allem weiterhin reichlich Spannung. Der Blick auf die Tabelle lässt zum Jahreswechsel bestenfalls Tendenzen im Aufstiegsrennen erkennen, im Keller sind auch einige Konstellationen denkbar. Im Prinzip ist es eine Liga der unbegrenzten Möglichkeiten!

Von Marco Galuska

Der SVG Steinachgrund ist mit seiner U23 Tabellenführer der Kreisklasse 3, einen Punkt vor den SF Laubendorf. Dahinter folgt ein halbes Dutzend das mit einem guten Start 2023 ebenfalls noch voll mitmischen könnte.

Felix Durlak

Einige Kuriositäten, welche die 13 Mannschaften im ersten Abschnitt der Saison 2022/23 in der Kreisklasse 3 schon produziert haben, waren und sind Geschichten für sich. Zum Teil haben wir diese schon erzählt. In der Halbzeit-Bilanz geht es nicht nur um das Zustandekommen, sondern auch um die blanken Zahlen und Fakten, welche die Lage der Liga zur Winterpause bestimmen.

Das Aufstiegsrennen

Die U23 des SVG Steinachgrund sicherte sich die Herbstmeisterschaft und überwintert auch an der Spitze der Liga. Es hätte ein durchaus komfortabler Vorsprung sein können, wenn sich nicht vier Niederlagen in Folge im Herbst in eine ansonsten starke Saison der Gahm-Elf eingeschlichen hätten. So aber beträgt der Vorsprung nur einen Zähler vor den SF Laubendorf, die sich wiederum vom Tabellenende mit einer Siegesserie ins Aufstiegsrennen gespielt haben.

Unten wie oben darf man sich weiterhin auf ein enges Rennen in der Kreisklasse 3 einstellen.

H. Zimmermann

Von einem Duell um die Meisterschaft ist man in der Kreisklasse 3 zur Winterpause weit entfernt. Selbst der Tabellenachte, der TSV Franken Neustadt/Aisch, ist mit einem Spiel weniger möglicherweise bald wieder in Schlagdistanz zu den vordersten Rängen. Der heimliche Tabellenführer ist derzeit der TSV Langenzenn, der als Fünfter zwei Spiele und sechs Punkte hinter dem Primus liegt, diesen aber im direkten Vergleich bezwungen hat.

Torheiten der Liga

Absurd erscheint mit Betracht der Tabelle auch das Torverhältnis des Dritten, SV Neuhof/Zenn. Die Leist-Elf siegte sich mit einer Serie von unten nach oben und ist ein Kandidat im Aufstiegsrennen. Ausradiert sind die herben Pleiten vom Saisonstart aber noch nicht ganz. 41 Gegentreffer sind der schlechteste Wert der Liga. Die minus zwölf Tore des SV Neuhof/Zenn stellen zugleich auch das (gemeinsam mit Burgfarrnbach) schlechteste Torverhältnis dar.

Drunter und drüber ging es in der Kreisklasse 3 mit einigen Kuriositäten in der Torbilanz.

Leah Coker

Der Primus Gutenstetten hat mit nur 14 Gegentoren im Schnitt nur einmal pro Spiel den Ball aus dem Netz holen müssen. Interessanterweise ist die Elf von Dietmar Gahm auch in zwei anderen Wertungen ganz vorne: So hat die SVG U23 gemeinsam mit dem TSV Langenzenn die meisten Spiele ohne Gegentor (je vier) gespielt, aber gleichzeitig auch fünfmal selbst keinen Treffer markieren können, dies passierte sonst nur noch dem SV Hagenbüchach.

Das beste Torverhältnis hat der Tabellenvierte SV Losaurach vorzuweisen - plus 18 lautet die Bilanz. Vor allem sind die 40 erzielten Tore der absolute Spitzenwert der Liga. Im Vergleich eher ein laues Lüftchen waren die Sturmbemühungen des TSV Burgfarrnbach, der nur 17 Treffer auf die Habenseite bringen konnte. In der persönlichen Wertung liegen Obernzenns Ammar Alshabi und Losaurachs Dominic Meyer mit je 16 Toren gemeinsam an der Spitze.

Ammar Alshabi erzielte 16 der 28 Treffer der SG Obernzenn/Unteraltenbernheim.

fussballn.de / Oßwald

Serientäter am Werk

Verrückt erscheint auch die Statistik, dass mit der SVG Steinachgrund U23 ausgerechnet der Tabellenführer die meisten Niederlagen hintereinander (vier) einstecken musste. Dies passierte auch dem FSV Stadeln II und der SG Obernzenn/Unteraltenbernheim, aber beide Teams befinden sich in einer anderen Tabellenregion wieder.

Der aktuelle und der "heimliche" Spitzenreiter, Gutenstetten und Langenzenn, gewannen bisher fünf Spiele am Stück. Noch besser waren in dieser Statistik der SV Neuhof/Zenn (sechs) und die SF Laubendorf (sieben) - und beide Serien sind noch nicht abgeschlossen und könnten nach dem Winter weiter ausgebaut werden. Die Laubis stehen aber auch in der Gunst der Zuschauer mit einem Schnitt von 146 Besuchern ganz oben.

Der Abstiegskampf

Der Kampf um den Klassenerhalt beginnt ab Rang neun mit dem SC Obermichelbach, der mit vier Unentschieden auch der Remis-König der Liga ist. Bemerkenswert ist in der SCO-Bilanz das Fair Play. Ohne Hinausstellung kam die Schepp-Elf bisher durch und ist damit in der Fairness-Tabelle führend.

Im Abstiegskampf verwickelt ist der FSV Stadeln II, der hauchdünn vor Burgfarrnbach noch am rettenden Ufer steht. Hinter dem Schleudersitz der Bären liegen aber mit dem SV Hagenbüchach (dank zweier Siege zuletzt) und der SG Obernzenn/Unteraltenbernheim zwei Teams mit nur einem Punkt weniger, was auch im Tabellenkeller Spannung für die zweite Saisonhälfte ab dem Frühjahr 2023 verspricht. Es ist einfach eine Liga der unbegrenzten Möglichkeiten. Prognosen erscheinen beinahe unmöglich.

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