Gerne möchten die Verantwortlichen beim 1. SC Feucht für ihre Zukunftspläne den Nachbarn TSV Feucht mit ins Boot holen, um so die Kräfte zu bündeln. Allerdings hält sich dort die Begeisterung noch in Grenzen. Nichtsdestotrotz und auch erst einmal ohne den TSV Feucht startet das neue Programm mit
Beginn der Saison 2023/24.
Beste Voraussetzungen am Standort
Die Voraussetzungen für
eine gemeinsame Lösung könnten besser kaum sein. Potentielle Sponsoren, die
ausschließlich in den Nachwuchs investieren möchten stehen bereit, losgelöst
von den beiden Vereinen. Durch die nachbarschaftliche Nähe, die Sportzentren
der beiden Feuchter Vereine 1. SC und TSV 04 grenzen direkt aneinander, ist
eine Infrastruktur bereits vorhanden, die für dieses Projekt genutzt werden
kann.
Auf dem SC-Gelände soll in Kürze mit dem Bau neuer Kabinen,
Vereinsräume und an der Stirnseite des Stadions zur Straße hin und einem Hotel
begonnen werden. Das Hotel wird ein wichtiger finanzieller Anker für den
Jugendfußball in Feucht sein. Ziel ist es, die Nachwuchsarbeit im Markt Feucht in Sachen Fußball zukunftsorientiert
zu entwickeln. Es soll ein Verein unter dem Namen “Jugendfußballzentrum (JFZ)
Feucht / Mittelfranken” gegründet werden, eine Vereinssatzung wurde von Oliver Schüller schon
erarbeitet.
Schüller, ein Hotelier aus Nürnberg, ist einer der Initiatoren. Er hat von 2001 bis 2014 in Feucht
gewohnt und pflegt seither gute Kontakte in die Marktgemeinde und zum SC
Feucht. “Es geht hier nicht um den Vereinsgedanken, sondern vielmehr darum,
dass der Jugendfußball in Feucht gefördert wird und zwar durch erstklassige wirtschaftliche
und sportliche Voraussetzungen, die am Standort Feucht geschaffen werden
sollen.” Start soll nach Möglichkeit im kommenden Sommer zur Saison 2023/24
sein.
Ralph Stefan vom 1. SC
Feucht, der dort als Vorstand Sport und Marketing fungiert, steht dem Projekt
positiv gegenüber: “Die Notwendigkeit ist gegeben und die Voraussetzungen
sportlicher und wirtschaftlicher Natur könnten besser nicht sein. Die Vereine
gehen kein Risiko ein, weil sie nichts investieren müssen.” Eines ist Schüller
wie auch Stefan wichtig: “Es geht hier nicht um den Leistungsgedanken.”
TSV Feucht sieht für sich keinen Handlungsbedarf
Von Seiten des TSV 04
Feucht ist derzeit noch wenig Bereitschaft vorhanden sich diesem Projekt
anzuschließen, wie Klubchef Klaus Schoderer wissen lässt: “Es handelt sich, wir
sind ja darüber informiert worden, um eine Privatinitiative. Wir sehen im
Moment keine Notwendigkeit, weil wir alle Altersgruppen von der A- bis hinunter
zur G-Jugend selbst besetzt haben.” Beim TSV gibt es keine angestellten
Trainer, so wie es beim JFZ Feucht mal sein soll, sondern beim TSV bilden größtenteils die
Eltern ihre Kinder selbst aus. “Daher ist das für uns kein Thema, weil wir gut
zurechtkommen”, so Schoderer weiter.
Doch die Kinder werden immer weniger, viele
Vereine haben Probleme eigene Mannschaften in allen Altersklassen zu stellen
und daher scheint es unumgänglich auf Dauer gemeinsam auszubilden. Schüller
will auch mit einem geringeren Beitrag werben, der soll pro Jahr 60 Euro
betragen. Beim TSV kostet der Jugendbeitrag jährlich 98 Euro, dafür darf jeder
Jugendliche alle Vereinsangebote nutzen. Schüller will für den Jahresbeitrag
von 60 Euro ein Benefitprogramm als Kompensation für den Beitrag ins Leben rufen.
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