Ein neuer Nachwuchsverein?: SC Feucht möchte den Nachbarn mit ins Boot holen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 03.12.2022 um 10:00 Uhr
Ein neuer Nachwuchsverein?: SC Feucht möchte den Nachbarn mit ins Boot holen
Mit einem nachhaltigen Konzept soll zukünftig in Feucht Fußball-Nachwuchs gefunden werden. Dazu soll auch ein neuer Verein gegründet werden, unter dessen Dach zukünftig Jugendlichen neue soziale Netzwerke und Begeisterung für den Fußball geschaffen werden soll, mehr nicht. Während die Verantwortlichen beim 1. SC Feucht den neuen Weg beschreiten werden, ist der Nachbar TSV Feucht, derzeit noch wenig begeistert.
Von Dirk Meier
Rund um das Feuchter Waldstadion wird sich bald einiges verändern.
Dirk Meier
Gerne möchten die Verantwortlichen beim 1. SC Feucht für ihre Zukunftspläne den Nachbarn TSV Feucht mit ins Boot holen, um so die Kräfte zu bündeln. Allerdings hält sich dort die Begeisterung noch in Grenzen. Nichtsdestotrotz und auch erst einmal ohne den TSV Feucht startet das neue Programm mit Beginn der Saison 2023/24.

Beste Voraussetzungen am Standort

Die Voraussetzungen für eine gemeinsame Lösung könnten besser kaum sein. Potentielle Sponsoren, die ausschließlich in den Nachwuchs investieren möchten stehen bereit, losgelöst von den beiden Vereinen. Durch die nachbarschaftliche Nähe, die Sportzentren der beiden Feuchter Vereine 1. SC und TSV 04 grenzen direkt aneinander, ist eine Infrastruktur bereits vorhanden, die für dieses Projekt genutzt werden kann.

Auf dem SC-Gelände soll in Kürze mit dem Bau neuer Kabinen, Vereinsräume und an der Stirnseite des Stadions zur Straße hin und einem Hotel begonnen werden. Das Hotel wird ein wichtiger finanzieller Anker für den Jugendfußball in Feucht sein. Ziel ist es, die Nachwuchsarbeit im Markt Feucht in Sachen Fußball zukunftsorientiert zu entwickeln. Es soll ein Verein unter dem Namen “Jugendfußballzentrum (JFZ) Feucht / Mittelfranken” gegründet werden, eine Vereinssatzung wurde von Oliver Schüller schon erarbeitet.

Schüller, ein Hotelier aus Nürnberg, ist einer der Initiatoren. Er hat von 2001 bis 2014 in Feucht gewohnt und pflegt seither gute Kontakte in die Marktgemeinde und zum SC Feucht. “Es geht hier nicht um den Vereinsgedanken, sondern vielmehr darum, dass der Jugendfußball in Feucht gefördert wird und zwar durch erstklassige wirtschaftliche und sportliche Voraussetzungen, die am Standort Feucht geschaffen werden sollen.” Start soll nach Möglichkeit im kommenden Sommer zur Saison 2023/24 sein.

Ralph Stefan vom 1. SC Feucht, der dort als Vorstand Sport und Marketing fungiert, steht dem Projekt positiv gegenüber: “Die Notwendigkeit ist gegeben und die Voraussetzungen sportlicher und wirtschaftlicher Natur könnten besser nicht sein. Die Vereine gehen kein Risiko ein, weil sie nichts investieren müssen.” Eines ist Schüller wie auch Stefan wichtig: “Es geht hier nicht um den Leistungsgedanken.”

TSV Feucht sieht für sich keinen Handlungsbedarf

Von Seiten des TSV 04 Feucht ist derzeit noch wenig Bereitschaft vorhanden sich diesem Projekt anzuschließen, wie Klubchef Klaus Schoderer wissen lässt: “Es handelt sich, wir sind ja darüber informiert worden, um eine Privatinitiative. Wir sehen im Moment keine Notwendigkeit, weil wir alle Altersgruppen von der A- bis hinunter zur G-Jugend selbst besetzt haben.” Beim TSV gibt es keine angestellten Trainer, so wie es beim JFZ Feucht mal sein soll, sondern beim TSV bilden größtenteils die Eltern ihre Kinder selbst aus. “Daher ist das für uns kein Thema, weil wir gut zurechtkommen”, so Schoderer weiter.

Doch die Kinder werden immer weniger, viele Vereine haben Probleme eigene Mannschaften in allen Altersklassen zu stellen und daher scheint es unumgänglich auf Dauer gemeinsam auszubilden. Schüller will auch mit einem geringeren Beitrag werben, der soll pro Jahr 60 Euro betragen. Beim TSV kostet der Jugendbeitrag jährlich 98 Euro, dafür darf jeder Jugendliche alle Vereinsangebote nutzen. Schüller will für den Jahresbeitrag von 60 Euro ein Benefitprogramm als Kompensation für den Beitrag ins Leben rufen.

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