Nach Nebel-Abbruch: FC Eintracht-Einspruch abgelehnt - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 13.11.2022 um 22:31 Uhr
Nach Nebel-Abbruch: FC Eintracht-Einspruch abgelehnt
UPDATE Nachdem das Bayernliga-Spiel des FC Eintracht Bamberg in Gebenbach eine Viertelstunde vor dem Ende bei 1:0-Führung für die Gäste aufgrund des Nebels abgebrochen wurde, hat der FC Eintracht Bamberg Einspruch gegen diese Entscheidung eingelegt. Bereits jetzt ist das Urteil des Verbandssportgerichts ergangen: Die Partie wird, wie zu erwarten war, neu angesetzt.
Von Markus Schütz
FCE-Spielführer Christopher Kettler (re.) schaut konsterniert drein, als Schir Steckermeier den Abbruch mitteilt.
fce
So lautet das Urteil knapp: "Das Verbandsspiel ist durch den Spielleiter neu anzusetzen."
Als Gründe führt das Sportgericht an:
"Der SR hat das obige Spiel in der 73. Minute wegen dichten Nebels unterbrochen und hiernach nach weiteren 30 Minuten abgebrochen. Aus Sicht des SR war eine ordnungsgemäße Durchführung des Spiels nicht mehr gewährleistet. Hierin wurde er auch durch seinen Assistenten bestätigt. Auf die als Einspruch bezeichnete Stellungnahme des Gastvereins wird hingewiesen. Nach diesseitiger Auffassung ist jedoch ein Einspruch gegen den Abbruch des Spiels nicht möglich, da eine Wertung des Spiels nicht erfolgt. Somit wird das Schreiben als Stellungnahme gewertet. Es liegt hier eine Tatsachenentscheidung des SR vor. Aufgrund dieser ist das obige Verbandsspiel
neu anzusetzen. Der Gastverein wird ausdrücklich auf etwaige Rechtsmittelmöglichkeiten zu einer Entscheidung in diesem Verfahren hingewiesen."

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Urpsrünglicher Artikel:

"Unwürdiges Ende eines Spitzenspiels", so beginnt der Bericht der
Bamberger zum Spitzenspiel in Gebenbach, das in der 76. Minute beim
Stande von 1:0 für den in Überzahl agierenden FCE vom Schiri aufgrund
des Nebels erst unter-, dann abgebrochen wurde. Gegen diese - aus
FCE-Sicht im wahrsten Sinne des Wortes nebulöse - Entscheidung wurde nun
offiziell beim BFV bzw. Sportgericht Einspruch eingelegt.

Denn, so heißt es in der Begründung des Vereins, es sei zwar aufgrund der Sichtverhältnisse "völlig in Ordnung gewesen, das Spiel in der 76. Minute beim Stand von 0:1 und der Heimmannschaft in Unterzahl zu unterbrechen. Das Spiel dann aber nach einer 30-minütigen Wartezeit komplett abzubrechen - obwohl von den Unparteiischen ganz klar die Aussage gekommen war, weiterzuspielen, wenn die Sicht nach der Wartezeit besser ist - ist nicht akzeptabel. Denn dieser Umstand war eingetreten.", so die Einschätzung der Bamberger, zumal "beide Mannschaften weiterspielen wollten." Dann allerdings zog Schiedsrichter Jürgen Steckermeier der Partie den Stecker. "Hier wurde aus unserer Sicht völlig unnötig von den Verantwortlichen ein sportlicher Wettkampf vorzeitig beendet.
Schade, dass es nun zu einer Verzerrung in diesem Kampf um die Tabellenführung gekommen ist.", sitzt der Frust bei den FCE-Verantwortlichen auch am Tag danach noch tief. Nun wolle man - wohlwissend, dass die Chancen eher gering sind - abwarten, wie die BFV-Verantwortlichen entscheiden und sich unabhängig davon aber auf die kommende Partie beim ATSV Erlangen am Freitagabend vorbereiten.

Philipp Hack (re.) sorgte erneut für viel Dynamik im Offensivbereich, scheitert hier knapp an Gebenbachs Torhüter Christoph Lindner.
fce


"Die Sicht war nach der Unterbrechung deutlich besser"

Bambergs Abteilungsleiter Sascha Dorsch stellt fest: " Nach der Unterbrechung war die Sicht deutlich besser. Das Spiel dann abzubrechen, ist für mich ein völliger Wahnsinn.", so der FCE-Verantwortliche über die Entscheidung von Schiri Jürgen Steckermeier. Dem ging es dem Vernehmen nach darum, dass die Sicht bei eventuellen Abseitsentscheidungen noch immer nicht ausreichend gegeben gewesen sei. "Gebenbach war übrigens super fair, sie haben nie den Abbruch gefordert, im Gegenteil. Ich habe für die Entscheidung null Verständnis, denn diese maximal 20 Minuten hätte man bei diesen Sichtverhältnissen gut und regulär zu Ende bringen können. So hat das Ganze leider einen faden Beigeschmack für alle Beteiligten.", erklärt Sascha Dorsch.

Durch einen Treffer von Moritz Kaube (re.) führten die Bamberger in Gebenbach, bevor die Partie eine Viertelstunde vor Schluss erst unter- und dann abgebrochen wurde.
anpfiff.info


"Kämpfen seit Wochen mehr mit äußeren Umständen"

Besonders bitter ist der Abbruch für den FCE natürlich nicht nur, weil man nun wohl erneut - wann auch immer - die weite Reise nach Gebenbach antreten muss. Sondern auch deswegen, weil die Zeichen nach eineinviertel gespielten Stunden auf Sieg standen. 1:0-Führung (durch Moritz Kaube), der Gegner, dem man bis dahin keine zwingende Chance erlaubte, nach einer Gelb-Roten (Jonas Lindner nach etwas mehr als einer Stunde) in Unterzahl. Dann kam die Unterbrechung und der spätere Abbruch. FC-Abteilungsleiter Sascha Dorsch: „Wir kämpfen seit Wochen mehr mit äußeren Umständen wie Stadionsperren oder Spielabbrüchen als mit den gegnerischen Teams. Uns bleibt nur tiefer Frust, dass durch die Spielleitung ohne Not in das Geschehen eingegriffen wurde und eine sportliche Auseinandersetzung auf hohem Niveau somit ein vorzeitiges Ende fand. Und die Aussicht, in diesem oder im neuen Jahr erneut nach Gebenbach fahren zu müssen und dort wieder bei Null anzufangen. Hut ab, wie die junge Mannschaft das alles wegsteckt.“
Manchmal ist es eben "seltsam, im Nebel zu wandern!", das wusste schon Hermann Hesse. Jetzt wissen es auch die Bamberger.

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33:27
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