Nach schweren Wochen in Laubendorf: Der Reifeprozess trägt Früchte - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 27.10.2022 um 12:00 Uhr
Nach schweren Wochen in Laubendorf: Der Reifeprozess trägt Früchte
Die Sportfreunde Laubendorf mussten während der laufenden Saison schon gewaltige Nackenschläge einstecken. Umso beachtlicher erscheint die Entwicklung zuletzt, als drei Siege in Folge die Elf von Daniel Apel vom Tabellenende bis auf Rang 6 brachten. Der Coach beobachtet einen Reifeprozess im verjüngten Team, das auch ein Versprechen für die Zukunft ist.
Von Marco Galuska
Laubendorfs Trainer Daniel Apel (Bildmitte) mit Torwart-Trainer Manuel Grau.
Hans-Peter König
Unruhe sei nicht aufgekommen, so versichert Daniel Apel im Rückblick auf seine ersten Monate als Cheftrainer bei den SF Laubendorf, auch nicht, als zwischenzeitlich sogar die Rote Laterne bei den Laubis baumelte. "Die Stimmung war gut! Freilich nicht direkt nach den Niederlagen, aber insgesamt haben wir viele Gespräche gesucht und sind im Trainer-Team unserer Linie treu geblieben. Wir haben an die Truppe geglaubt, denn sie hatte ja in der Vorbereitung schon gezeigt, dass sie es kann."

Verjüngungskur nach Abgängen von Leistungsträgern

Dass man durch den Winter-Abgang von Cristian Seiwerth, der mittlerweile für den TSV Kornburg in der Bayernliga auf Torejagd geht, dem Wechsel im Sommer von Luca Horneber nach Burggrafenhof sowie dem Karriereende von Daniel Bauer und Daniel Benkert absolute Leistungsträger, vor allem in der Offensive, verloren hat, war freilich nicht leicht zu kompensieren. Vor allem junge Spieler wie beispielsweise Anton Gattinger (aus der Quelle-Jugend), Aaron Bechert (SV Seukendorf) oder Luca Menger, der Sohn des aktuellen Torwart-Trainers von Hertha BSC Andreas Menger, kamen neu ins SFL-Team.

Die Eindrücke, die Trainer Daniel Apel von seinem verjüngten Team in der Vorbereitung sammeln konnte, waren vielversprechend.
SFL

Die Vorarbeit auf den Saisonstart ließ sich indes gut an. Im Juli bat Apel, der vor dieser Saison das Erbe von Bernd Jäger angetreten hat und vom Co- zum Chef-Trainer wurde, mit seinem neuen "spielenden Co" Markus Knies und Torwart-Trainer Manuel Grau die neu formierte Mannschaft ins Trainingslager nach Liechtenstein. "Wir hatten insgesamt eine gute Vorbereitung, waren spielerisch auf der Höhe, auch wenn der jüngeren Truppe natürlich die Erfahrung fehlt, die manch routiniertere Mannschaft schon mitbringt", war der neue Mann in der ersten Reihe, für den die Umstellung keine Bürde darstellt ("Klar stehe ich nun mehr im Fokus, aber ich habe mich auch schon als Co-Trainer viel einbringen dürfen."), positiv gestimmt und lobt weiterhin die Einstellung seiner Schützlinge: "Wir haben eine sehr hohe Trainingsbeteiligung. Es macht sehr viel Spaß mit den Jungs zu arbeiten, weil sie sehr ehrgeizig und willig sind!"

Nichtsdestotrotz war die Bilanz aus dem Saisonstart alles andere als zufriedenstellend. Nach einem 0:2 in Burgfarrnbach, gelang zwar ein 3:2 gegen Obermichelbach, es folgten aber Niederlagen gegen Langenzenn (0:2) und in Weinzierlein (3:4). Der erhoffte Turnaround trat mit dem 6:1-Sieg zur Kärwa gegen Stadeln II nicht ein, vielmehr unterlag man anschließend Oberndorf (0:2) und in Neuhof an der Zenn (1:3). "Von den Spielverläufen her war meistens mehr drin für uns, nur das Spiel in Neuhof war ein ganz enttäuschender Auftritt, den wir auch gefilmt und später analysiert haben."

Große Anteilnahme: Fußball verbindet

Doch ehe es an die Aufarbeitung der sportlichen Defizite ging, gab es einen echten Schock zu verdauen mit dem Tod eines Spielers. "Wir haben daraufhin eine Woche im Prinzip alles stillgelegt, haben uns mit beiden Herrenmannschaften und Vorstand getroffen, auch einen Seelsorger hinzugeholt, um entsprechende Hilfe anzubieten. Ich muss dabei ausdrücklich den SV Hagenbüchach loben, für den die Spielverlegung selbstverständlich - ohne irgendwelche Bedingungen - war, und der von selbst auf uns zugekommen ist, um zu fragen, ob sie auch mit Trauerflor spielen dürfen. Auch allgemein war die Anteilnahme aus der Liga und von vielen Vereinen wirklich groß. Da zeigt sich, dass der Fußball doch verbindet", blickt Apel zurück auf einen ganz schwierigen Start in den Oktober.

Einen ganz schwierigen Start in den Oktober erlebten die SF Laubendorf.
Hans-Peter König

Nach Schweigeminuten in drei Partien, einem entsprechenden T-Shirt und der Beerdigung in der vergangenen Woche will man in Laubendorf bewusst den Blick nach vorne richten. Sportlich haben sich die Sportfreunde mit dem Zwischenspurt von neun Punkten innerhalb von acht Tagen ebenfalls aus dem Tal befreit. "Wir haben die einfachen Fußballtugenden wieder auf den Platz bekommen und ein ganz anderes Bild von uns gezeigt. Wobei wir in Obernzenn unserem Keeper Andreas Becker zu verdanken hatten, dass das Spiel nicht in eine andere Richtung gekippt ist. Im Nachholspiel gegen Hagenbüchach war gegen eine wahrlich nicht schlechte Mannschaft richtig Tempo drin und jetzt gegen Neustadt haben wir den Flow mitnehmen können", ordnet der SFL-Chefanweiser die drei wohltuenden Siege ein.

Umso größer war die Erleichterung nach dem Sieg in Obernzenn, dem die Laubis zwei weitere binnen weniger Tage folgen ließen.
Manfred Durlak

Am Sonntag geht es für die Laubis nun zum SV Losaurach, dem Tabellennachbarn, gegen den man wieder eine Topleistung benötigen wird, um erfolgreich zu bleiben: "Wir dürfen da nicht behäbig ins Spiel gehen, müssen sofort wieder als Mannschaft für unseren Erfolg im Kollektiv arbeiten. Denn das hat uns zuletzt stark gemacht, dass wir uns die Punkte erarbeitet haben", gibt Apel die Marschroute vor. Der Reifeprozess zeigte sich zuletzt, vor zu großen Erwartungen warnt der Coach dennoch: "Bei der jungen Truppe gehört ein Auf und Ab dazu. Aber es baut sich hier schon wieder was auf - mit Potenzial für die Zukunft!"

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Tabelle Kreisklasse 3

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
10
20:14
22
3
10
30:26
19
4
10
27:18
17
5
9
33:13
16
6
10
20:17
15
7
11
26:25
15
9
10
20:37
12
10
11
20:26
10
11
10
15:25
10
13
10
10:24
5
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Top in Form Kreisklasse 3

ASV Weinzierlein
(13.|13.|11.|3.)
14:6
(10.|9.|13.|12.)
10:4
(8.|6.|10.|3.)
9
9:4
SF Laubendorf
(11.|12.|13.|4.)
9
8:4
(9.|12.|9.|13.)
9
11:10
Punkte aus den letzten 4 Spielen (in grau: Torverhältnis). Rechtes Kästchen = letztes Spiel, 2. Kästchen v.r. = vorletztes Spiel usw. Farben: grün = Sieg, weiß = Unentschieden, rot = Niederlage, grau = kein Spiel. In Klammern: Tabellenplätze der Gegner

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