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Artikel veröffentlicht am 21.10.2022 um 14:22 Uhr

Johannis 88 II will weiter punkten: Zur Weihnachtsfeier rechnen wir ab

Beim TB Johannis 88 gab es vor der Saison einen Umbruch auf dem Trainerposten bei der 1. und 2. Mannschaft. Während Jörg Tauchmann das Kommando beim Kreisklassen-Team hat, kehrte mit Philipp Maltritz ein Jugendtrainer nach Schnepfenreuth zurück, um den Unterbau in der A-Klasse auf Kurs zu halten. Nach dem ersehnten ersten Saisonsieg will der TBJ nun am Sonntag in Reichelsdorf nachlegen.

Von Marco Galuska

Philipp Maltritz coacht seit dieser Saison die 2. Mannschaft des TB Johannis 88.

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Vier Jahre lang hatte Mike Schönfeld die 2. Mannschaft beim TB Johannis 88 trainiert und zeitweise parallel die Fußball-Abteilung geführt. Nach der Saison sollte aber planmäßig Schluss sein, im Gegensatz zum eigentlichen Abstieg über die Relegation. Weil aber die 3. Mannschaft die Liga halten konnte, aber seit einiger Zeit auch einen anderen Ansatz pflegt, hatte man sich letztlich intern doch darauf verständigt, dass die Zweite in der A-Klasse bleiben sollte und die Dritte in der B-Klasse weitermacht.

Aus "ferner Zukunft" wurde eine nahe im Herren-Bereich

Philipp Maltritz war schon in der Vergangenheit als Jugendtrainer beim TB Johannis 88 aktiv.

Cordula Störzel

Mit Philipp Maltritz gab es dazu ein im Herren-Bereich neues Gesicht auf dem Trainerposten, der im Verein aus dem Nachwuchsbereich jedoch noch bestens bekannt war. Maltritz wechselte als Jugendtrainer zwar zum ASV Neumarkt, der Kontakt zur alten Wirkungsstätte war aber nie abgerissen. Dabei wurde auch klar, dass sich der 29-Jährige "in ferner Zukunft auch den Einstieg in eine Herrenmannschaft vorstellen könnte." Dass aus der fernen eine recht nahe Zukunft wurde, ergab sich "durch eine Verkettung verschiedener Umstände". Der Verein fragte bei Maltritz an, ob er nicht schon im Sommer übernehmen könnte: "Da ich ja bereits mit einigen der Jungs auch in der Jugend zu tun gehabt habe und vier Jahre lang im Nachwuchs beim TB tätig gewesen bin, konnte man sich mich hier gut vorstellen. Nach kurzer Bedenkzeit kam dann meine Zusage erst nach den Relegationsspielen. Da ich aber bereits zuvor auch dem ASV Neumarkt schon mein Wort gegeben hatte, bin ich momentan für zwei Vereine, die unterschiedlicher nicht sein könnten, im Einsatz", erklärt Maltritz, der neben dem A-Klassen-Team in Schnepfenreuth auch noch die U16 in der Oberpfalz an der Seite von Thorsten Gebelein coacht.

Interimsweise für vier Mannschaften verantwortlich

Philipp Maltritz (l.) lobt den Austausch mit Jörg Tauchmann (r.), der die 1. Mannschaft ebenfalls zum Saisonstart neu übernommen hatte.

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Übergangsweise war Maltritz zu Saisonbeginn auch noch bei der U17 des TBJ eingesprungen und zeitweise auch noch die Urlaubsvertretung bei der 1. Mannschaft: "Interimsweise in vier Mannschaften aktiv zu sein war schon herausfordernd, zum Glück überschnitten sich die Trainings- und Spieltage, sonst wäre die Woche irgendwann zu kurz geworden. Solange mein Job und meine Familie zuhause es mitmachen und es mir Spaß macht, ist das auch ok. Es ist schließlich nicht das erste Mal, dass ich zwei Mannschaften habe, auch beim TB", so der Coach, der früher schon für die A- und B-Jugend in Schnepfenreuth verantwortlich gewesen ist und grundsätzlich die Vorteile einer engen Zusammenarbeit zwischen der eigenen Jugend und den Herren sieht.

Durchlässigkeit zwischen 1. und 2. Mannschaft gegeben

Aber vor allem auch die Zusammenarbeit zwischen 1. und 2. Mannschaft war ein wesentlicher Aspekt, den beide Trainer nicht nur in der jeweiligen Urlaubsvertretung vorleben wollen: "Die Erwartungshaltung von Jörg und mir ist, dass ganzjährig ein Durchlässigkeit zwischen 1. und 2. Mannschaft gegeben ist, für all diejenigen, die sich entsprechend reinhängen und sich präsentieren. Gleichzeitig soll auch z.B. länger verletzten Spielern der Ersten die Möglichkeit gegeben werden, wieder über die Zweite Spielpraxis zu sammeln. So war für uns von Anfang an klar, dass wir meistens zusammentrainiert und dabei auch mal die Verantwortlichkeiten als Trainer wechseln. Ziel ist es, ein gemeinsames Verständnis von Fußball und eine einheitliche Spielphilosophie zu entwickeln. Auch erfolgt die Kaderzusammenstellung für das Wochenende gemeinschaftlich, sodass wir für beide Mannschaften eine gute Lösung finden können", erklärt Maltritz die Herangehensweise.

Junge Mannschaft zahlt Lehrgeld

Der TB Johannis 88 II musste sich wahrlich in die Saison kämpfen, ehe der ersten Sieg eingefahren werden konnte.

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Die mit einem Altersdurchschnitt von unter 23 Jahren jüngste Mannschaft der A-Klasse 6 musste sich bis zu ihrem achten Saisonspiel gedulden, ehe gegen den SV Maiach am vergangenen Wochenende der erste Sieg (3:1) eingefahren werden konnte. "Meistens haben wir eine doch sehr durchwachsene und eine top Halbzeit. Dazu kommt, dass wir zu fahrlässig mit unseren Chancen umgehen und uns die Tore teilweise durch Aktionen selber einschenken, sei es durch zu kurze Rückpässe oder dem Versuch, als letzter Mann gegen drei Gegenspieler den Zauberpass anzusetzen statt zu klären", fasst Maltritz zusammen, und verweist freilich auch auf den Spielplan mit einigen Brocken und der Tatsache, dass gerade zum Saisonstart viele Abwesenheiten im Kader kompensieren musste.

Auch die fehlende Abgeklärtheit gegen routinierte Teams wie aus Altenfurt oder Sack hätten sich auf den Platz bei der jungen Truppe bemerkbar gemacht. "Ein Vorteil der Jugend ist jedoch, dass die Jungs stark mitziehen und sich verbessern wollen. Woche für Woche sieht man die Steigerung und mit einem Quäntchen mehr Glück, wäre auch ein früherer Sieg möglich gewesen. Aber jede Entwicklung dauert seine Zeit und inzwischen haben wir uns auch stark verbessert", schaut der Coach durchaus zuversichtlich auf die weiteren Aufgaben.

Den Weg aus dem Tabellenkeller finden

Die nächste steht am Sonntag gegen die SG Türkspor/Reichesldorf II bevor, wenn es um wichtige Zähler geht, wie Maltritz unterstreicht: "Mit Blick auf die Tabelle müssen wir natürlich schauen, wie wir unsere Punkte holen und uns entsprechend aus dem Tabellenkeller kämpfen. Da sind die Spiele gegen Gegner aus derselben Tabellenregion natürlich entscheidend. Mit neun Toren aus den letzten zwei Spielen wissen die Reichelsdorfer definitiv, wie das Toreschießen geht. Auf der anderen Seite sprechen 35 Gegentore auch für Chancen für uns, selbst Tore zu erzielen. Wir haben es selber in der Hand, letztendlich gilt es, dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken."

An der Moral mangelt es dem TB Johannis 88 II keinesfalls, wie schon das Comeback zum 3:3-Endstand am 1. Spieltag gegen Megas Alexandros zeigte.

Wolfgang Cibura

Eine spezielle Zielausrichtung in den verbleibenden sechs Partien bis zur Winterpause gibt es indes nicht, zwangsläufig sollen aber schon einige Punkte her, ehe dann im Frühjahr wieder die Teams aus der Spitzengruppe hintereinander als Gegner wartet: "Die Jungs sollen ihren Spaß beim Fußball haben und sich in Ruhe entwickeln. Jeder von uns will dabei natürlich so viele Spiele wie möglich gewinnen, auf der anderen Seite gehören Fehler auch dazu, solange sich der Abstieg aus der Vorsaison sich auf keinen Fall wiederholt und wir in jedem Spiel unsere Leistung abrufen. Ich halte es jetzt doch zu vermessen, um aus den nächsten sechs Spielen bis zu Winterpause 18 Punkte zu fordern. Wir schauen Woche für Woche, steigern uns von Spiel zu Spiel und rechnen zur Weihnachtsfeier ab. Möglich sind die Punkte allemal!"