Kreisklasse 2: 1. FC Lichtenfels II ist Meister - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 16.05.2010 um 18:28 Uhr
Kreisklasse 2: 1. FC Lichtenfels II ist Meister
Am Sonntagabend war Torsten Hellmuth auf dem Festnetz nicht zu erreichen. Der Spielertrainer des 1. FC Lichtenfels II befand sich im Lichtenfelser Lokal „Spielkiste“. Zusammen mit seinen Teamkollegen hat er dort spontan die Meisterschaft in der Kreisklasse 2 gefeiert. Nachdem seine Elf am Samstag mit einem meisterlichen 5:0-Erfolg im Stadtderby bei der SpVgg Isling Stärke bewies, patzte am Sonntag auch noch Verfolger TSV Gestungshausen. Drei Spieltage vor Schluss ist dem FCL II die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen. anpfiff analysiert einige Stärken der Mannschaft.
Von Andreas Schmitt

Die meisten Siege (23), die wenigsten Niederlagen (2), die meisten Tore (93), die wenigsten Gegentreffer (23) und die meisten Punkte (72): Keine Frage – der 1. FC Lichtenfels II ist nach dem 28. Spieltag verdient vorzeitig Meister der Kreisklasse 2 Lichtenfels. Doch wo lagen in dieser Saison die Stärken der Elf? anpfiff fand vier Faktoren, die zum Titel beitrugen.

Ausgeglichenheit im Gesamtverein:
Der 1. FC Lichtenfels 2009/10 präsentierte sich als homogene Einheit – in allen Mannschaften. Die „Erste“ stürmte die TOP 5 der Bezirksliga, die „Zweite“ trohnte an der KK-2-Spitze und die „Dritte“ wurde in der KK-3 nicht durchgereicht und hat kurz vor Schluss reelle Chancen auf den Klassenerhalt – egal ob direkt oder über die Relegation. Das hätten die FCL-Verantwortlichen sicher unterschrieben, wäre es ihnen im Vorfeld angeboten worden. Grund für die hervorragenden Leistungen ist sicher die Ausgeglichenheit aller Fußballer im gesamten Verein. Ständig wechselten die Akteure innerhalb der Mannschaften nach oben oder unten. Wer gerade besser drauf war, hatte jederzeit die Chance, in der Hierarchie aufzusteigen, was den Konkurrenzkampf ständig am Leben erhielt. Insgesamt setzte der 1. FC Lichtenfels laut anpfiff-Statistik (Stand: 18.05.2010) in der Saison 2009/10 in allen drei Mannschaften 61 Spieler ein. 33 von ihnen kamen beim Meisterteam FCL II zum Einsatz. Unter diesen 33 gibt es aber nur zwei Spieler (Hellmuth und Kohlase), die ausschließlich in der Kreisklasse 2 auf dem Parkett standen. Insgesamt gibt es beim FCL sogar neun Akteure, die auf Einsätze in allen drei Mannschaften kamen. Diese Ausgeglichenheit war der größte Trumpf des FCL II!


Was für ein Erfolg für Torsten Hellmuth (li.)! Gleich in seiner ersten Trainersaison holte der Defensivmann die Meisterschaft in der Kreisklasse 2. Herzlichen Glückwunsch an die gesamte Mannschaft, alle Betreuer und Fans des FCL II.
Foto: Jens Gundermann (anpfiff.info)

Stabile Abwehrarbeit ohne Spektakel:
Egal, ob beim FCL II Lars Medem, Sven Göhring oder Roland Göhring im Tor standen: Das Korbstadt-Team konnte sich auf einen stabilen Rückhalt verlassen, der gut, aber ohne Spektakel Bälle hielt, mitspielte und Anweisungen gab. Das gleiche gilt auch für die Abwehr. Kein lautes Gebrüll und auch keine spektakulären Grätschen, sondern solide und sichere Abwehrarbeit prägte die Szenerie. Vor allem die Routiniers wie Alexander Grau, Dominique Holzschuh oder Thomas Kohlase lieferten sicheres Stellungsspiel und gleichzeitig routiniertes Passspiel nach vorne ab.

Vermeintliche Starspieler ohne Starallüren:
Auch die vermeintlichen Starspieler in der Mannschaft taten beim FCL II vor allem eines: Sich in den Dienst der Mannschaft stellen! Egal, ob Thorsten Krappmann, Vasili Schaermann, Heiko Konrad oder sonst wer vom Kader der „Ersten“ zum Einsatz kam. Der Wille, den Ball laufen zu lassen und sich noch abgeklärter zu präsentieren als in den Vorjahren, sich diesmal keine Blöße zu geben, war bei allen zu spüren. Man hatte nicht den Anschein, dass einer auf eigene Rechnung spielte. Jeder hatte den Erfolg des FCL II im Sinn. Das gilt auch für den Spielertrainer Torsten Hellmuth. Ein Jahr vorher noch Kapitän des FCL I, war Hellmuth ein wichtiger Faktor für die Sicherheit, mit der sein Team auftrat. Oftmals agierte er im defensiven Mittelfeld, sorgte für gewonnene Zweikämpfe und damit für Ballbesitz. Um auf einmal, wenn keiner damit rechnete, im gegnerischen Strafraum aufzutauchen. Torsten Hellmuth verkörpert mit seiner Spielweise wie kein Zweiter das Erfolgsgen des FCL II. Ballsicher, geradlinig und ohne unnötiges Spektakel ergebnisorentiert!

Torgefahr aus allen Lagen: Bliebe noch die Offensive. Hier strahlte der FCL II aus allen Lagen Torgefahr aus und hatte in der Breite die beste Offensive der Liga – auch wenn der Torschützenkönig wohl die einzige Statistik sein wird, die nicht der FCL II gewinnt. Der schon erwähnte Thorsten Krappmann, Benjamin Hofmann und Oliver Klecker trafen zusammen 42 Mal ins Netz. Ein unschlagbarer Wert! Hinzu kommt noch die Entdeckung der Saison, Mittelfeldstratege Patrick Krappmann. Mit welcher Technik er den Ball annimmt und weiterleitet, ist für die Kreisklasse einfach zu stark. Gut, dass er künftig in der Kreisliga zaubert!


Der offensive Mittelfeldspieler Patrick Krappmann - hier im Spiel beim 1. FC Marktgraitz (5:3) - spielte eine super Saison im Trikot des 1. FC Lichtenfels II. 
Foto: Jens Gundermann (anpfiff.info)

Nach der ersten spontanen Feier in der „Spielkiste“ wollen die Lichtenfelser am Freitag, 21.05, ab 18.30 Uhr, zunächst ihr vorgezogenes Heimspiel gegen den FC Schwürbitz gewinnen und anschließend die Meisterschaft noch einmal gebührend feiern. Am letzten Spieltag tritt die Hellmuth-Truppe dann zu ihrem letzten Kreisklassenspiel beim 1. FC Burgkunstadt II an.

anpfiff wünscht bei den anstehenden Partien und den begleitenden Feierlichkeiten viel Spaß und gratuliert dem 1. FC Lichtenfels II recht herzlich zur Meisterschaft in der Kreisklasse 2 und zum Aufstieg in die Kreisliga. Am 10. Juni stellt anpfiff dann die Mannschaft des FCL II noch einmal im großen Meisterporträt vor.


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