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Artikel veröffentlicht am 12.10.2022 um 06:00 Uhr

Torschütze des Monats: Weitermann: "Muss jetzt einen ausgeben"

Das Tor des Monats September war nicht nur schön, wie die anpfiff-Leser befanden, sondern auch sehr wichtig für die SG Höllental/Saaletal. Mit seinem fulminanten Abschluss sicherte Justin Weitermann seiner Mannschaft in der Nachspielzeit zumindest einen Zähler im Abstiegskampf - für den 26-Jährigen der erste Treffer überhaupt in der Kreisliga.

Von Hans-Jürgen Wunder

Es waren beim Flutlichtspiel zwischen dem Aufsteiger ZV Feilitzsch und der neuen SG Höllental/Saaletal schon die Schlussminuten angebrochen, und es sah für die Gäste überhaupt nicht gut aus. Zumindest konnte Tim Spranger nach 0:2- und 1:3-Rückstand den Anschlusstreffer zum 2:3 herstellen, als die Nachspielzeit begann. "Die Feilitzscher hatten bis zu diesem viele Torchancen vergeben, aber wir nicht einfach aufgegeben", berichtet Justin Weitermann, der vor der Saison vom ehemaligen A-Klassisten Saaletal/Berg zur Spielgemeinschaft dazugestoßen wart und sich in seinem ersten Kreisligajahr gleich einen Stammplatz erkämpfte. Aber als Torschütze hatte er sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgezeichnet. "Ich musste dann bei meinem Tor im Grunde nicht viel überlegen. Wichtig ist, dass du in so einem Moment das Vertrauen deines Trainers und deiner Mitspieler spürst", bekennt er. Das Vertrauen hat er dann prompt mit barer Münze zurückgezahlt. "Ich hatte schon im Hinterkopf, dass ich abziehe, den Körper drübergelegt und die Kugel perfekt getroffen. Aber natürlich ist bei so etwas auch immer Glück dabei. Aber das 3:3-Unentschieden hat sich dann wie ein Sieg angefühlt", strahlt der Torschütze des Monats September.

Ein ordentliches Geschoss: Justin Weitermann lässt das Tor heftig wackeln.

Neues Selbstvertrauen

In der Vergangenheit hatte der Mittelfeldmann pro Saison meist fünf bis zehn Treffer mit beigesteuert. Aber das war noch in der A-Klasse und die Kreisliga ist da dann doch schon eine andere Hausnummer. Zumal es bei der Spielgemeinschaft nicht so recht lief und es beim Relegationsplatzinhaber Ende September sogar zu einem Trainerwechsel kam. "Für mich war die Umstellung, jetzt zwei Klassen höher zu kicken, schon extrem. Aber das Tor macht mir jetzt richtig Mut" freut sich der 26-Jährige, der derzeit Hobby und Beruf noch gut vereinbaren kann und für den der Fußball die ideale Ergänzung zur Arbeitsbelastung darstellt. Höher zu kicken, käme für ihn aber nicht in Frage, weil er den größeren Aufwand nicht stemmen kann. Und auch zusätzliche Aufgaben dürften für ihn nicht infrage kommen, auch wenn er eindrucksvoll bewiesen hat, welche Schusskraft in ihm schlummert. "Für mich war das ein einmaliges Erlebnis. Und die Freistöße schießen andere - das ist schon vergeben." Es geht ihm ohnehin in erster Linie darum, weiter mit seinen Kumpels zu kicken. Und die lassen ihm natürlich keine Ruhe, nachdem er erst das herausragende Tor geschossen hat, das jetzt auch noch durch die anpfiff-Leser gewürdigt wurde. "Da werde ich wohl nicht darum herumkommen, einen auszugeben", schmunzelt er.