Eintracht Falkenheim im Neuaufbau: "Wir sind kein Kanonenfutter" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 06.10.2022 um 08:00 Uhr
Eintracht Falkenheim im Neuaufbau: "Wir sind kein Kanonenfutter"
Die SG Eintracht Falkenheim konnte vor Saisonbeginn mit Klaus Schlicker ein echtes Urgestein zurück an die Germersheimer Straße lotsen. Die Aufgabe ist für den langjährigen Jugendtrainer bei seinem Heimatverein keine einfache, muss er doch mit vielen jungen Spielern eine neue Mannschaft formen, die am Ende über dem Strich landen und damit nach einem ergebnistechnisch mauen Start die Klasse halten soll.
Von Fabian Strauch
Klaus Schlicker muss bei seiner Rückkehr zur SG Eintracht Falkenheim eine neue Mannschaft aufbauen.
fussballn.de / Strauch
Seit Sommer des laufenden Jahres steht bei der SG Eintracht Falkenheim mit Klaus Schlicker ein bekanntes Gesicht an der Seitenlinie. Nach einem Jahr in Poppenreuth, wo er wie bereits in der Saison 2019/21 bei Falkenheim als Co-Trainer von Wolfgang Lutz tätig war, zog es den Ur-Falkenheimer nicht ganz planmäßig wieder zurück an seine langjährige Wirkungsstätte. "Ich hätte auch in Poppenreuth ohne Wolfgang weitermachen können, wollte aber eigentlich eine Pause einlegen. Dann kam aber die Anfrage von Falkenheim, wo ich im Jugendbereich alle Jahrgänge, wie auch die 2. Mannschaft und die 1. Mannschaft als Co-Trainer, trainiert habe. Der Reiz solch einer Aufgabe beim Heimatverein war dann doch größer als eine Pause einzulegen", beschreibt Schlicker seine Beweggründe zur Rückkehr an die Germersheimer Straße. Die Vorbereitung lief rückblickend nach Meinung des Trainers "eigentlich ganz gut, auch wenn ich jede Woche durch Kontakte aus dem Spielerkreis neue junge Gesichter zu sehen bekommen habe." Aus eben jenen jungen Wilden soll gemeinsam mit dem Gerüst aus Ur-Falkenheimern wie etwa Alexander Löslein, Dominik Beer, Stefan Pilz, Felix Steinbach und Kai Wattenbach eine neue Mannschaft geformt werden. Mit Beer und Löslein brechen derzeit aber zwei qualitativ wichtige Stützen aufgrund von Knieblessuren weg. "Wir bauen gerade eine neue Mannschaft auf, wobei einige nach der Vorbereitung wohl dachten, wir wären schon weiter in unserer Entwicklung. Ich war eher zurückhaltend, was die bisherigen Ergebnisse auch bestätigen", beschreibt Schlicker sein Gefühl vor der laufenden Saison.

Falkenheims Kapitän Dominik Beer (in weiß) wird nach einem Kreuzbandriss voraussichtlich ab Februar 2023 wieder zur Verfügung stehen.
fussballn.de

Verdiente Niederlagen, aber auch fehlendes Matchglück

Aus den bisherigen sieben Partien sprangen lediglich zwei Unentschieden heraus, wobei der Ur-Falkenheimer sein Team nicht nur nach den Ergebnissen oder der Punktezahl bewerten will: "Die Niederlagen zuhause gegen den VfL zum Auftakt sowie gegen Azzurri waren ohne Frage verdient und in Stein haben wir - auch bedingt durch die Emotionalität rund um das Spiel - unser schlechtestes Spiel abgeliefert. Gegen Worzeldorf haben wir hingegen eine richtig gute 2. Halbzeit gespielt, da hätte sich wohl auch der Gegner nicht über einen Sieg von uns beschwert. Bei Serbia holen wir ein 0:2 auf und dann wird uns in der 90. Minute noch der 3:2-Siegtreffer abgepfiffen. Da hat uns auch ein wenig das Matchglück gefehlt." Auch wenn der Trainer in dieser Situation ein berühmtes Zitat Hermann Gerlands ("Immer Glück ist Können, immer Pech ist Unvermögen") bemüht, ist sich Schlicker sicher , dass "sich das in einer langen Saison auch wieder drehen wird."

Kai Wattenbach und seine SG Eintracht Falkenheim (in rot) waren auswärts beim FC Serbia trotz 0:2-Rückstands nahe am ersten Saisonsieg.
Ivan Dukic

Absage vor Ort auf der Wacker-Alm - Am Sonntag warten die bosnischen Kanten

Am vergangenen Wochenende wären die Chancen auf den ersten Saisonsieg im Kellerduell beim ebenfalls noch sieglosen SV Wacker zumindest als ausgeglichen anzusehen gewesen, allerdings machten der Spielgemeinschaft "die Platzverhältnisse mit anschließender Absage vor Ort einen Strich durch die Rechnung", was der Coach bedauert: "Wir waren heiß auf das Spiel und wären auch vollzählig gewesen." Die nächste Möglichkeit den Bock umzustoßen, gibt es am kommenden Heimspiel gegen den FC Bosna: "Sie haben ein paar Kanten in ihrem Team, insgesamt eine gute Qualität für die Kreisklasse und sind sicher kein Kanonenfutter. Das sind wir aber auch nicht und das wollen wir beweisen. Wir spielen zuhause und wollen auf unserem A-Platz schon was mitnehmen. Langsam ist es an der Zeit, zu punkten - notfalls auch mit einem dreckigen, aber natürlich fairen Sieg!"

Die SG Eintracht Falkenheim um Kerem Öztürk (in rot) wollen sich nicht länger hinten anstellen und schnellstmöglich den ersten Saisonsieg einfahren.
fussballn.de / Strauch

Saisonziel von vornherein klar - Dreikampf-Prognose um die Kreisliga  

Unter den gegebenen Umständen ist nicht schwer zu erraten, wohin der Weg der SG Eintracht Falkenheim bis Saisonende gehen soll, wie der Coach verrät: "Von den jungen Spielern hat fast keiner bisher eine ganze Saison im Herrenbereich gespielt, deswegen wollen wir sie an die Kreisklasse heranführen und mit dem vorhandenen Teamspirit fußballerisch entwickeln. Man muss bedenken, dass wir jede Woche fünf Spieler im Alter von 17 bis 21 Jahren im Kader haben - nur Altenberg hat noch mehr. Am Saisonende soll natürlich der Klassenerhalt stehen, das war von vornherein klar!" Auch wenn die Falkenheimer nach eigenem Bekunden freilich nicht selbst im Aufstiegsrennen mitmischen, lässt sich Schlicker eine Prognose für den Titelkampf in der Liga entlocken: "Altenberg war schon letzte Saison sehr spielstark, Azzurri Südwest hat für mich Kreisliga-Niveau und auch Flügelrad wird mit den Neuzugängen ein Wörtchen oben mitreden, auch wenn sie schon überraschend Punkte liegen haben lassen." Bei der SG Eintracht Falkenheim hingegen soll zunächst endlich der erste Saisonsieg für Gesprächsstoff sorgen.

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