Korbstädterinnen flechten an neuem Team: 1.FC Lichtenfels Dauergast in der Bezirksoberliga - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 14.05.2010 um 17:14 Uhr
Korbstädterinnen flechten an neuem Team: 1.FC Lichtenfels Dauergast in der Bezirksoberliga
Im vierten Jahr in Folge spielen die Damen des 1. FC Lichtenfels nun in der Bezirksoberliga und haben sich bislang stets im sicheren Mittelfeld fernab der Abstiegsränge aufgehalten. Eine Erfolgsstory, die auch im kommenden Jahr ihre Fortsetzung finden soll, wenn auch mit leicht verändertem Personal…
Von Bernd Riemke
Schon die Anfänge des Frauenfußballs in Lichtenfels waren von Erfolg gekrönt. Nach der Gründung einer ersten Mannschaft im Jahr 1992 gelang nur drei Jahre später der erstmalige Aufstieg in die Bezirksliga. Vom Aufstieg getragen, fanden die Damen immer mehr Zuspruch und so feierten die Korbstädterinnen im Sommer 2006 den bis dato größten Erfolg der inzwischen 18-jährigen Geschichte des Frauenfußballs am Main – den Aufstieg in die Bezirksoberliga, der man seither ununterbrochen angehört. Mit dem Abstieg hatte die Elf dabei nie etwas zu tun. Schon das Premierenjahr 2006/07 wurde auf einem achtbaren siebten Rang abgeschlossen, wobei sich die Damen und Diana Neckermann ihre vorläufig beste Platzierung für die letzte Serie aufgespart hatten. Rang fünf im Endklassement belegt eindrucksvoll, dass die Lichtenfelserinnen inzwischen zu einer echten Hausnummer in Oberfranken geworden sind.
 

In der diesjährigen Hallensaison machten die Damen des 1. FC Lichtenfels (li.) nicht nur der SpVg Eicha das Leben schwer.
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Bestes Team 2010
 
Zu Beginn der laufenden Saison zogen kurzzeitig dunkle Wolken über der Korbstadt auf. Trainer Robert Hain trat nach acht Jahren erfolgreicher Arbeit von seinem Amt zurück und so übernahm kurzerhand Theresia Vogt die Leitung der Trainingsarbeit und fungierte als Spielertrainerin. Dies tat sie freilich in beeindruckender Manier. Stand der 1. FCL bis zur Winterpause stets nur unmittelbar vor den Abstiegsrängen und kämpfte um das nötige Polster zur bedrohten Zone, so legten die Rotschwarzen Damen eine mehr als überzeugende Frühjahrsrunde hin. Im Jahr 2010 gibt es einen Spieltag vor Rundenende kein besseres Team in der Bezirksoberliga als den 1. FC Lichtenfels. Vier Siegen stehen zwei Punkteteilungen gegenüber. Als Verliererinnen gingen die Spielerinnen um Torjägerin Maria Vogt zuletzt am 17. Oktober 2009 vom Platz. Jahresübergreifend sind sie damit seit acht Spielen unbesiegt. Lohn für diese Serie ist die bislang beste Punktausbeute in der Bezirksoberliga seit der Zugehörigkeit. Erstmals verbuchten die FCL-Damen mehr Siege als Niederlagen und haben bei noch einer ausstehenden Partie bereits 27 Zähler auf dem Konto – so viele wie nie zuvor.
 
Von der Umkleidekabine ins Musical
 
Dies ist ohne Zweifel vor allem der Verdienst einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Dennoch ragt aus dem homogenen Team eine Akteurin heraus. Maria Vogt geht auch in der Oberfranken-Auswahl auf Torejagd und führt die interne Torschützenliste mit zwölf Treffern an. Enorm laufstark gibt sie dem Team die nötigen Impulse. Ihre Stärke deuteten die Lichtenfelserinnen bereits in der Hallensaison 2009/10 an, als vor allem der Finalsieg über Bayernligist SpVg Eicha bei der Kreismeisterschaft in Michelau für Aufsehen sorgte. Die damit einhergehende Qualifikation für die Bezirksmeisterschaft in Speichersdorf darf zweifelsohne als weitere Meilenstein in der Erfolgsgeschichte des Frauen-Fußballs in Lichtenfels gesehen werden. Derartige Erfolge wollen selbstverständlich gebührend gefeiert werden. „Feierlichkeiten sind gerade bei uns feuchtfröhlich und können mitunter sehr lange andauern“, verweist Spielleiterin und Torhüterin Diana Neckermann auf den vorzüglichen Zusammenhalt im Team, der sich weit über das wöchentliche Training hinaus erstreckt. Der gemeinsame Jahresausflug, bei dem kulturelle Programmpunkte oder der Besuch eines Musicals genauso auf der Tagesordnung stehen, wie der Verzehr regionaltypischer Kulinaritäten, ist inzwischen zur festen Institution im Terminkalender der FC-Damen geworden.

Die Damen des 1. FC Lichtenfels haben nach einer erfolgreichen Spielzeit allen Grund zum Strahlen.
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Neuer Trainer, neue Spielerinnen?!
 
„Wir sind eine bunte Mischung aus erfahrenen und jungen Spielerinnen“, umschreibt Neckermann das Mannschaftsgefüge, das jedoch zur kommenden Spielzeit ein leicht verändertes Gesicht bekommen wird. Aus Altersgründen beenden einige Spielerinnen ihre aktive Laufbahn. Der dadurch reduzierte Kader wird immerhin durch zwei nachrückende Spielerinnen aus der eigenen, guten Nachwuchsarbeit ergänzt. „Für eine lange Saison könnte der Kader etwas dünn sein“, spricht Neckermann jedoch die dennoch vorhandenen Personalsorgen ohne Umschweife an, um im gleichen Atemzug zu betonen, dass neue Akteurinnen immer gern gesehene Gäste auf dem Sportgelände am Mainufer sind. „Unsere Spielerinnen kommen aus allen Richtungen. Ob Kronach, Coburg oder Haßberge. Wer Lust zum Fußballspielen hat und gute Laune mitbringt, ist bei uns herzlich Willkommen“, hofft die Spielleiterin noch auf den ein oder anderen Zuspruch bis zum Beginn der neuen Spielzeit, damit der Erfolgsgeschichte des 1. FC Lichtenfels auch im kommenden Jahr ein weiteres Kapitel hinzugefügt werden kann. Ein erster Schritt ist auch getan. „Das Training läuft nun wieder in geordneten Bahnen“, so Neckermann stolz nachdem die Verantwortlichen für die Spielzeit 2010/11 wieder einen eigenen Trainer gewinnen konnten. Zunächst steht am kommenden Samstag der Saisonabschluss 2009/10 auf dem Programm, bei dem es gegen den vorzeitigen Meister ASV Oberpreuschwitz darum geht, den inoffiziellen Titel der besten Mannschaft 2010 zu verteidigen. Ein Attribut, dass ambitionierten Spielerinnen einen Wechsel in die Korbstadt durchaus schmackhaft machen könnte. 

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