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Artikel veröffentlicht am 30.09.2022 um 09:30 Uhr

Erfolgserlebnis für Weinzierlein: Auf die alten Haudegen ist immer noch Verlass

Einen wahrlich schwierigen Start in die Saison der Kreisklasse 3 erwischte der ASV Weinzierlein-Wintersdorf, dem gleich eine ganze Reihe aus dem Stammpersonal fehlte, was zwischenzeitlich in einer Spielabsage der 2. Mannschaft mündete. Nicht nur wegen dem 6:2-Heimsieg gegen Neuhof/Zenn zuletzt blickt man inzwischen etwas zuversichtlicher in die Zukunft, ist sich der schweren Aufgabe in der Liga aber absolut bewusst.

Von Marco Galuska

Felix Höhn erlebte keinen leichten Start als neuer Trainer der 1. Mannschaft beim ASV Weinzierlein-Wintersdorf.

B. Fromm

Sechs Punkte aus sechs Partien - so lautet die Zwischenbilanz des ASV Weinzierlein aus dem Saisonstart, der freilich nicht so verlaufen ist, wie es sich Felix Höhn nach seiner Beförderung als Trainer von der 2. zur 1. Mannschaft gewünscht hätte: "Natürlich sind wir damit nicht zufrieden! Allerdings können wir die Gründe dazu ganz gut nachvollziehen und einschätzen. Uns hat es schon brutal erwischt unmittelbar vor dem Rundenbeginn, zwischenzeitlich haben uns acht Stammspieler gefehlt, solche Ausfälle lassen sich einfach nicht kompensieren, aber zum Glück wird es allmählich besser."

15-Tage-Regel macht Probleme

Dass man sogar ein Punktspiel der 2. Mannschaft aufgrund der Personalnot absagen musste, wurmt besonders den Ex-Trainer der Zweiten, der die Neuregelung zum Einsatz in verschiedenen Mannschaften kritisiert: "Das ist eine brutale Verschärfung der Regel, die ein richtiges Problem schafft! Ich lasse es mir ja eingehen, dass man in der Relegation verschärfte Regeln aufstellt, aber unter der Saison ist eine 15-Tage-Sperrfrist schwer zu stemmen, wenn noch Urlaubszeit und Verletzungen hinzukommen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass da ja nur eine Liga zwischen den beiden Mannschaften liegt, da will man auch den Jungs entsprechend Spielpraxis geben können. Aber so muss man schon ganz genau überlegen, wie man damit umgeht."

Erlösender Erfolg: Das 6:2 gegen den SV Neuhof/Zenn war ein notwendiger Befreiungsschlag für den ASV Weinzierlein.

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Dabei waren es zumeist trotzdem enge Spiele, in die der ASV verwickelt war. "Nur beim 1:5 gegen Stadeln sind wir richtig hergespielt worden, aber ansonsten war das schon ziemlich eng - mit Ausnahme vom 6:2 jetzt gegen Neuhof/Zenn, wo wir endlich eine frühe Führung geschafft haben und das Spiel auch sicher über die Bühne gebracht haben", so Höhn, der sich und seinem Team im Bezug auf den weiteren Saisonverlauf aber keinen Sand in die Augen streuen will: "Neuhof war jetzt sicherlich der schwächste Gegner, den wir erwischt haben. So eine ausgeglichene Liga habe ich aber in der Kreisklasse noch nie erlebt. Für uns heißt es deshalb auch ganz klar, dass wir den Abstiegskampf annehmen müssen! Bis zur Winterpause wollen wir uns weiter steigern und etwas sicherere Regionen kommen."

Abstiegskampf annehmen: Gegen die SF Laubendorf gab es einen 4:3-Sieg. Dass die Laubis punktgleich mit dem ASV sind, zeigt zudem wie ausgeglichen und stark die Kreisklasse 3 in dieser Saison sind.

Manfred Durlak

Hiobsbotschaft für Kevin Lang

Durch eine Reihe an Ausfällen, verlagerte sich der vorgesehene Mix aus Jung und Alt. Gerade einige jüngere Spielern im Team fehlten, so schnellte der Altersschnitt an der Frankenstraße nach oben. Eine ganz besondere Hiobsbotschaft gab es derweil unter der Woche, dass der hochveranlagte Kevin Lang (21) sich im Zuge seiner Reha erneut das Kreuzband gerissen hat. "Das ist brutal bitter - für ihn und die Mannschaft", so Höhn, der in der akuten Personalnot beispielsweise auch Steffen Ewinger als Innenverteidiger reaktiviert hatte.

Froh ist der Coach einerseits, dass sich das Lazarett allmählich lichtet, beispielsweise mit Niklas Henn "ein extrem wichtiger Spieler" wieder mit dabei ist, andererseits auch dankbar, dass "auf den alten Kern nach wie vor Verlass ist. Da lässt uns keiner davon im Stich!" Die Antweilers, Pröpsters oder Strickstrocks "halten noch immer ihre Knochen hin" - und werden dies auch noch eine Weile tun müssen, auch wenn sie das AH-Alter längst erreicht haben. Allzu viele Veränderungen hatte es im Sommer aber ohnehin nicht gegeben. Mit Sebastian Skiba (der aktuell ebenfalls verletzt ausfällt) kam ein neuer Keeper, nachdem Bryant Whitehead zum SV Raitersaich gewechselt ist. Torjäger Tony Keene nahm den gleichen Weg vom TSV Zirndorf im Sommer kämpft sich nach Corona-Erkrankung Stück für Stück heran.

Der Einsatz wird wieder gefragt sein für den ASV Weinzierlein, denn es warten einige anspruchsvolle Aufgaben in den kommenden Wochen.

B. Fromm

100 Prozent Einsatz ist gefragt

Der kurzfristige Ausblick liefert den Wintersdorfern das Gastspiel am Sonntag beim SV Hagenbüchach, der ebenfalls alles andere als einen leichten Einstieg ins Spieljahr nach seinem Abstieg - und kürzlichem Trainerwechsel - hatte. "Das wird absolut ein schweres Spiel für uns. So wie ich auch Laubendorf noch weiter oben erwarte, ist auch Hagenbüchach langfristig kein Kandidat für die hinteren Plätze. Für uns ist wieder einhundert Prozent Einsatz gefragt, sonst werden wir dort nichts mitnehmen. Wenn aber die Einstellung wieder passt, haben wir eine gute Truppe beieinander", so der Trainer.

Der weitere Spielplan hat es nach den Partien in Hagenbüchach und gegen Obernzenn mit Neustadt/Aisch, Losaurach und Gutenstetten wahrlich in sich. "Das sind alle drei absolute Hochkaräter, aber eigentlich sind das auch Spiele, die uns immer besonders gut gelegen kamen. Gegen die starken Gegner haben wir immer besser gespielt." Gegen die erneute Rolle als Favoritenschreck würde man beim ASV Weinzierlein ganz sicher wieder nichts einzuwenden haben.