Geduldsprobe bestanden: Die Turnerschaft Fürth will raus aus dem Keller - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 23.09.2022 um 11:30 Uhr
Geduldsprobe bestanden: Die Turnerschaft Fürth will raus aus dem Keller
Der Saisonstart geriet für die Turnerschaft Fürth zur großen Geduldsprobe: Zum einen, weil man bis zum 6. Spieltag auf den ersten Zähler warten musste, zum anderen weil durch die Urlaubszeit, Verletzungen und Corona-Fälle immer wieder zahlreiche Spieler ausfielen. Inzwischen scheint sich das Team unter dem neuen Coach Ahmet Aydin besser gefunden zu haben - die Fürther wollen raus aus der Abstiegszone.
Von Michael Watzinger
Die Turnerschaft Fürth und Ahmet Aydin (r.) finden immer besser zusammen.
fussballn.de / Gitzing
Ein Start zum Vergessen

Der Saisonstart geriet für die Turnerschaft Fürth schnell zur absoluten Geduldsprobe: In der vergangenen Spielzeit denkbar knapp an der Aufstiegsrelegation vorbeigeschrammt, steht auch in dieser Saison auf dem Papier eigentlich wieder eine absolut spannende und talentierte Mannschaft zur Verfügung. Dennoch mussten die Fürther bis zum 6. Spieltag auf den ersten offiziellen Zähler warten und finden sich derzeit im Tabellenkeller des Nürnberger Kreisoberhauses wieder.

Für den neuen Trainer Ahmet Aydin verdichteten sich die Anzeichen für einen Stotterstart schon früh: "Man muss bei uns das große Ganze sehen: Wenn alle zur Verfügung stehen, haben wir auf jeden Fall eine Truppe, die absolut konkurrenzfähig ist! Man darf aber nicht vergessen, dass wir in dieser Spielzeit sehr spät mit vielen Dingen dran waren: Ich bin als neuer Trainer sehr spät verpflichtet worden und auch auf dem Transfermarkt sind wir erst sehr spät aktiv geworden. Deshalb fehlen uns sicher drei, vier Wochen Vorbereitungszeit, die uns andere Teams voraus waren. Hinzu kommt, dass durch die Urlaubszeit extrem viele Spieler, und auch ich selbst, lange oder mehrmals im Urlaub waren und uns auch einige Corona-Fälle und Verletzungen von Führungsspielern, wie zum Beispiel Bruno Babuczki, richtig hart getroffen haben. Dass es dann mit dem Punkten schwer wird, ist angesichts der Ausgeglichenheit der Kreisliga in meinen Augen nicht verwunderlich - zumal unser Auftaktprogramm auch nicht gerade einfach war." 

Viele Ausfälle machten der Turnerschaft Fürth zu Saisonbeginn das Leben schwer. Spielmacher Bruno Babuczki (in weiß) wird der Aydin-Elf derweil auch weiterhin fehlen.
fussballn.de / Strauch

Ist die Wende geschafft?

Dass sich die personelle Lage in Fürth allmählich wieder entspannt, spiegelt sich mittlerweile auch in den Ergebnissen wider. Gegen den ATV 1873 Frankonia, den KSD Hajduk und zuletzt in Cadolzburg wurden beachtliche sieben Punkte eingesammelt, der Anschluss an das Tabellenmittelfeld konnte so wieder hergestellt werden. Die Vorzeichen für eine Wende zum Guten hin scheinen sich zu verdichten. Dennoch hebt der 36-jährigen Trainer mahnend den Zeigefinger: "Natürlich haben wir zuletzt gepunktet und man merkt auch, dass wir als Mannschaft immer besser zusammenfinden. Dennoch steht uns schon noch einiges an Arbeit bevor - wir haben aufgrund der vergangenen Monate einiges aufzuholen. In vielen bisherigen Spielen haben sich die Gegner tief in die eigene Hälfte zurückgezogen und wir waren gefordert, Lücken zu finden. Wir haben dabei in fast jeder Partie dominant agiert, unser Spiel allerdings auch aufgrund unserer schwindenden Kräfte nicht über 90 Minuten durchziehen können. Außerdem müssen wir noch konsequenter unsere Torchancen nutzen und uns für gute Aktionen belohnen! Trotzdem ist ein Anfang auf jeden Fall gemacht und der Wille, die gute Stimmung und der Trainingseifer der Jungs stimmen mich absolut positiv."

Nach dem Stotterstart zu Beginn ist bei Adrian Mesek (r.) und der Turnerschaft Fürth mit sieben Punkten aus den letzten drei Partien der Spaß zurückgekehrt.
fussballn.de / Gitzing

Tolle Grundvoraussetzungen


Trotz des Stotterstarts zieht Aydin nach seinen ersten Monaten im neuen Umfeld ein durchweg positives Zwischenfazit. Sowohl die Mannschaft als auf das Umfeld machten es dem jungen Übungsleiter recht leicht - trotz der schwierigen Phase gleich zu Beginn. "Ich bin bei der Turnerschaft wirklich super aufgenommen worden! Die Verantwortlichen tun alles, um die Mannschaft und mich zu unterstützen und lassen dabei kaum Wünsche offen! Meine Truppe besteht aus tollen Jungs, die sehr ehrgeizig und lernwillig sind und wir wachsen immer besser zusammen. Umgekehrt hat inzwischen glaube ich jeder gemerkt, dass ich sehr engagiert bei der Sache bin und dem Team dabei helfen möchte, weiter voranzukommen. Wir werden zwar aus meiner Sicht noch zwei, drei Wochen brauchen, bis wirklich alle Abläufe auf dem Feld passen. Aber jeder merkt, dass wir zuletzt Schritte in die richtige Richtung unternommen haben", so der Coach.

Ahmet Aydin sieht seine Turnerschaft Fürth auf dem richtigen Weg.
fussballn.de

Es warten die nächsten Brocken


Dass der Weg raus aus dem Keller allerdings kein Selbstläufer wird, stellt Aydin noch einmal deutlich heraus. Mit Veitsbronn, der SGV Nürnberg-Fürth 1883 und Vatanspor warten drei weitere richtige Brocken und sicherlich keine Laufkundschaft auf die Fürther. Die Hypothek des Saisonstarts muss somit erst einmal aufgeholt werden: "Unser Ziel ist es, natürlich schon so schnell wie möglich aus dem Keller heraus in ruhigere Regionen zu kommen und dafür müssen wir Punkte sammeln. Wir haben zuletzt Selbstvertrauen getankt, wissen aber, dass uns in den nächsten drei Partien richtig gute Gegner gegenüberstehen: Veitsbronn hat mit Aleksander Abutovic einen Trainerfuchs an der Seitenlinie und eine unheimlich eingeschworene Einheit auf dem Platz. Die SGV ist eine taktisch gute Truppe und obendrein mit Ausnahmespielern wie Ismail Yüce bestückt. Und dann kommt mit Vatanspor eine Truppe, die qualitativ mit Spielern wie Noumessi, Güler, Bilici und Co für mich zu den besten der Kreisliga gehört. Wir müssen also schon alles reinwerfen, um Punkte zu holen und von unten weg zu kommen! Wenn uns das dann gelungen ist, können wir uns über andere Dinge Gedanken machen."

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Die anstehenden Partien



Tabelle Kreisliga Nürnberg

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
8
28:4
19
6
8
20:10
16
11
8
12:21
8
12
8
17:21
8
16
8
3:41
0
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Formbarometer Kreisliga Nürnberg

Pl.
Team
Tore
Pkt
2
13:5
10
 
Deutenbach
3:3
7
8
10:6
6
 
6:9
4
 
8:13
3
14
SpVgg Nürnberg
5:12
2
 
3:11
2
16
ATV 1873 Frank.
2:16
0
Punkte aus den letzten 4 Spielen. Rechtes Kästchen = letztes Spiel, 2. Kästchen v.r. = vorletztes Spiel usw. Farben: grün = Sieg, weiß = Unentschieden, rot = Niederlage, grau = kein Spiel.

Teamvergleich

 
vs
Tabellenplatz
6
 
5
gewonnene Spiele
16
 
17
Zu-Null-Spiele
8
 
5
Spiele ohne Treffer
4
 
4
Formbarometer*
4
 
9
erzielte Tore
54
 
89
versch. Torschützen
14
 
18
Direkte Duelle **
2
0
2
Team-Vergleich
1
:
5
* Punkte aus den letzten vier Spielen, ** nur Pflichtspiele berücksichtigt.


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