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Artikel veröffentlicht am 09.09.2022 um 13:00 Uhr

Tuspos Marc Schüller vor Fischbach: "Wir werden keine Gastgeschenke verteilen!"

Der Tuspo Nürnberg ist mit sechs Punkten aus drei Spielen gut in die neue Spielzeit gestartet. Großen Anteil hat daran auch Kapitän und Torjäger Marc Schüller, der auf dem Platz vorangeht und am vergangenen Spieltag dreimal traf. fussballn.de hat mit Schüller über die bisherige Spielzeit, seine persönlichen sowie mannschaftlichen Ziele und das kommende Heimspiel gegen den TSV Fischbach gesprochen.

Von Daniel Karnbaum

Marc Schüller ist mit dem Saisonstart seines Tuspo Nürnberg zwar zufrieden, sieht vor allem im Offensivspiel aber noch Potential.

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Durchwachsene Vorbereitung und ein Derby-Sieg zum Auftakt

Nach einem guten Start in der vergangenen Saison brach der Tuspo Nürnberg im Herbst plötzlich ein und hatte eine wochenlange Ergebniskrise zu überstehen. Eine Brandrede von Abteilungsleiter Armin Völker in der Winterpause sorgte dann bei der Mannschaft scheinbar für den "Hallo-Wach-Effekt". Der Tuspo fand zurück in die Spur und sicherte sich mit beachtlichen 43 Zählern aus 26 Spielen einen guten 4. Platz. Auch in dieser Spielzeit verlief der Saisonstart mit sechs Punkten aus drei Spielen ordentlich, was aufgrund einer schwierigen Vorbereitung aber nicht wirklich zu erwarten, wie Kapitän Marc Schüller erzählt: "Unsere Vorbereitung verlief nicht so, wie wir uns das eigentlich vorgestellt hatten. Durch viele Urlauber und Verletzte konnten wir uns in den Vorbereitungsspielen und Trainingseinheiten nicht wie gewünscht einspielen und die berüchtigten Automatismen festigen. Es kam uns durchaus entgegen, dass wir am ersten Pflichtspiel-Wochenende spielfrei waren und somit eine verlängerte Vorbereitung hatten."

In der Tat schien das spielfreie Wochenende den Tusporanern in die Karten gespielt zu haben, folgte nur eine Woche später doch das prestigeträchtige Zaunderby gegen den Nachbarn vom ASN Pfeil-Phönix: "Mit einer guten Leistung und dem verdienten Derbysieg in die Saison zu starten war dann natürlich ein super Auftakt. In der Woche darauf haben wir nicht die notwendige Spritzigkeit und den unbedingten Willen wie im Derby auf den Platz gebracht und am Ende Poppenreuth die drei Zähler mehr oder weniger geschenkt. In Glaishammer sind wir dann wieder ganz anders aufgetreten und haben meiner Meinung nach auch in der Höhe verdient gewonnen. Einen Kantersieg in dieser Höhe sollte man aber nie überbewerten und auch richtig einschätzen können."

Marc Schüller dreht jubelnd ab. In dieser Spielzeit hat er bereits dreimal getroffen, hat sich selbst aber keine Tore-Marke für die Saison gesetzt.

fussballn.de/Karnbaum

So zeigt sich Schüller auch insgesamt ganz glücklich mit dem bisherigen Verlauf: "Dennoch bin ich zufrieden mit dem Start. Wenn die Urlaubszeit mal vorüber ist und einige Verletzte zurückkommen, könnte sich auch nochmal innerhalb der Mannschaft ein größerer Konkurrenzkampf um die Startelf entwickeln und das kann dann oft eine ganze Mannschaft nochmal pushen." Trotz des ordentlichen Starts sieht Kapitän Schüller aber auch noch Verbesserungspotential bei seiner Truppe: "Verbesserungspotenzial sehe ich noch in unserem Angriffsspiel. Wir spielen einen ansehnlichen und variablen Fußball bis ins vordere Drittel und sind dann oft zu ideenlos und nicht kaltschnäuzig genug vor dem Tor."

Kein persönliches Tor- oder Scorer-Ziel

Auch wenn es für Marc Schüller mit drei Treffern in drei Spielen ebenfalls ganz ordentlich begann, war der Angreifer mit seinen Leistungen nicht ganz glücklich: "In den ersten beiden Spielen war ich mit meinem Spiel noch nicht wirklich zufrieden, da bin ich auch sehr kritisch mit mir selbst. Der Dreierpack im letzten Spiel kam daher genau zur richtigen Zeit und schenkt einem freilich wieder Selbstvertrauen." Auch seine Rolle als Kapitän möchte er nicht zu hoch hängen und fügt bodenständig an: "Natürlich muss es offiziell einen Kapitän in der Mannschaft geben, der die Binde trägt und auch mal einen Ton auf dem Platz von sich gibt. Bei uns hat sich über die Jahre aber ein Grundgerüst von mehreren Spielern gebildet, deren Meinung im Team hoch angesehen ist. Meiner Ansicht nach profitieren von den erfahrenen Spielern vor allem unsere jüngeren Spieler in der Mannschaft. Generell haben wir alle ein äußerst kameradschaftliches Verhältnis auf und neben dem Platz, da braucht es keinen Anführer im klassischen Sinne. Dennoch sehe ich meine Rolle als Bindeglied zwischen Mannschaft, Trainer und Verein. Das hat sich über die Jahre hinweg so etabliert und das in mich gesetzte Vertrauen weiß ich auch sehr zu schätzen."

Der Tuspo Nürnberg (in schwarz) holte bisher sechs Punkte aus drei Partien. Am Sonntag möchte man im Heimspiel gegen den TSV Fischbach nachlegen.

Jasmin Stark

Obwohl er sich bisher recht treffsicher zeigte, möchte sich Schüller aber keine genauen Marken setzen: "Ein persönliches Tor- bzw. Scorerpunkte-Ziel habe ich mir vor der Saison nicht gesetzt. Mein Ziel ist es, jedes Spiel zu gewinnen und weiterhin Spaß am Fußball mit meinen Freunden zu haben. Wer dann am Ende die Tore schießt, ist mir relativ egal. Da mich Verletzungen leider immer wieder in meiner Zeit beim Tuspo zurückgeworfen haben, würde ich mir vor allem wünschen, die Saison verletzungsfrei zu bleiben."

"Keiner hat uns in Sachen Aufstieg auf dem Zettel - das gefällt mir ganz gut"

Mit 28 Jahren ist Marc Schüller schon einer der erfahrenen Spieler in seinem Team und kennt nach einigen Jahren in der Kreisklasse den Fußball und die Mannschaften, die dort spielen relativ gut. Auf einen Aufstiegsanwärter möchte er sich in diesem Jahr aber nicht festlegen: "Einen Favoriten in dieser ausgeglichenen Liga auszumachen fällt mir wirklich schwer. Die Tagesform am Spieltag spielt oftmals eine entscheidende Rolle und kann über Sieg oder Niederlage entscheiden. Ich denke, dass man so früh in der Saison noch keine wirkliche Tendenz ausmachen kann, für welche Mannschaft es eher nach oben bzw. unten gehen könnte. Wenn ich mich auf Favoriten festlegen müsste, würde ich sagen, dass Eyüp Sultan, Boxdorf und Poppenreuth um die vorderen Plätze spielen können. Jedoch kann ich mir auch einen für manchen vielleicht überraschenden Durchmarsch von Aufsteiger Stadeln vorstellen."

Der Tuspo Nürnberg möchte auch in dieser Spielzeit möglichst oft jubeln und eine gute Rolle in der Liga spielen.

fussballn.de

Dass man als ehemaliger Kreisligist natürlich auch in Ziegelstein Ambitionen hat, auf kurz oder lang wieder ins Kreisoberhaus zurückzukehren, steht außer Frage. Allerdings hat den Tuspo Nürnberg in Sachen Aufstieg niemand wirklich auf der Rechnung. Eine Tatsache, die Marc Schüller aber gerne so stehen lässt: "Ich war etwas überrascht, dass uns in dieser Saison scheinbar kaum einer auf dem Zettel in Sachen Aufstieg hat. Aber wenn ich ehrlich bin, gefällt mir das eigentlich ganz gut und es spornt einen noch mehr an. Der Verein setzt uns auch keine zu hohen Ziele und somit können wir ohne Druck relativ befreit aufspielen. Wir sind aber ein sehr ehrgeiziger Haufen und haben meiner Meinung nach auch das Potenzial in der Mannschaft, um eine gute Rolle in der Liga zu spielen."

Um die eigenen Ambitionen zu untermauern würde ein weiterer Dreier am kommenden Sonntag sicherlich helfen. Dann gastiert der TSV Fischbach in Ziegelstein. An dieses Spiel hat Schüller allerdings keine guten Erinnerungen und der Tuspo noch eine Rechnung mit den Karpfen offen: "Beim letzten Aufeinandertreffen mit Fischbach haben wir auswärts sehr unglücklich verloren. Von daher haben wir noch etwas gutzumachen. Ich erwarte ein kampfbetontes und enges Spiel. Wir werden auf Grund von Urlaubern erneut die Mannschaft umstellen müssen, aber die elf Mann auf dem Platz werden alles für die nächsten drei Punkte geben und keine Gastgeschenke verteilen."