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Artikel veröffentlicht am 26.08.2022 um 10:30 Uhr

FCE empfängt als Zweiter den Ersten: Schönwiesner: "Ich will immer gewinnen"

Am Freitagabend steht das Spitzenspiel der Bayernliga an, wenn der FC Eintracht die DJK Ammerthal empfängt. Im Vorfeld sprachen wir mit Neuzugang Björn Schönwiesner, der "immer gewinnen will". Gelänge das auch gegen den Tabellenführer, wäre es dessen erste Saisonniederlage. Dazu bat Sascha Dorsch den Ex-Trainer der beiden Kontrahenten, Michael Hutzler, die jeweiligen Mannschaftsteile gegenüberzustellen.

Von Markus Schütz /Sascha Dorsch

Schließlich kennt er - letztes Jahr noch Trainer in Ammerthal und davor jahrelang für den FCE tätig - beide Mannschaften aus dem Effeff und ist sicherlich der Topexperte für dieses Spiel.

TOR
Michael Hutzler: Der FCE hat mit Fabian Dellermann und Ben Olschewski hier richtig gute Hüter. Ben ist ein Riesentalent, „Delle“ hat sich über die Jahre seit der Bezirksliga permanent entwickelt. Fußballerisch einer besten Keeper der Liga, stark im Eins-gegen-Eins. Bei der DJK steht mit Christopher Sommerer aber noch einmal ein anderes Kaliber im Tor. 1,90m groß, routiniert, regionalligaerfahren. Für mich einer der besten Torhüter der Liga, wenn nicht der beste. Also Punkt für Ammerthal, sorry Delle und Ben.

Stand: 0:1

ABWEHR
Michael Hutzler: Kettler, Popp, Kaube – für mich das Maß aller Dinge in der Bayernliga. Groß, kopfballstark, guter Spielaufbau und ich glaube, Kette hat - seit er beim FCE ist - noch keinen einzigen Zweikampf verloren. Die DJK hat mit Marco und Michael Kaiser, Daniel Gömmel und Kai Neuerer hier auch gestandene Akteure, teils mit höherklassiger Erfahrung. Alles in allem aber: Punkt für die „Domreiter“.

Stand: 1:1

Michael Hutzler ist jetzt bei ATSV Erlangen, war davor aber für eine Saison in Ammerthal und nochmal davor lange Zeit beim FC Eintracht Bamberg Trainer.

anpfiff.info

MITTELFELD
Michael Hutzler: Da haben die Bamberger eine unglaubliche Präsenz in der Zentrale. Reischmann, Kollmer, Reck - ein extrem gutes Defensivverhalten, laufen viele Räume zu, hohe Spielintelligenz. Meist merkt man erst, wie gut sie sind, wenn sie fehlen. Dann stimmt die Balance nicht. Marc Reischmann ist die Pferdelunge, was der im Spiel läuft, laufe ich das ganze Jahr nicht. Ammerthal sehe ich dafür v.a. auf den Außenpositionen besser besetzt. Hier bringen sie mehr Tempo mit und schaffen es immer wieder, gegnerische Defensivreihen in Verlegenheit zu bringen. Deswegen: Punkteteilung.

Stand: 1,5 zu 1,5

STURM
Michael Hutzler: Der Punkt geht nach Ammerthal, sorry. Die haben nun mit Mergim Bajrami noch einmal ein echtes Brett aus Ansbach dazu bekommen. Dazu Raffael Kobrowski und Giuliano Nyary, die derzeit top in Form sind – das ist schon eine Qualität. Beim FCE gibt es nicht „den“ Torschützen. Es verteilt sich momentan. Tim Strasser, Johannes Gebhardt, Louis Schneider: gute Stürmer, keine Frage. Dazu Björn Schönwiesner, der sowohl zentral im Mittelfeld spielen kann als auch als Spitze. Da haben die Bamberger schon Qualität, aber wie gesagt. Hier sehe ich Ammerthal vorne.

Stand: 1,5 zu 2,5

FANS
Michael Hutzler: Der FCE gleicht aus! Das ist der Hammer in Bamberg und sucht in der Bayernliga wirklich seinesgleichen. Was hatten wir für geilen Spiele mit den Fans! Die sind, wenn sie alle da sind und unterstützen, echt der 12. Mann. Ammerthal ist ein gewachsener Verein, hier ist man „bei der DJK“ und unterstützt die natürlich auch, das ist im Vergleich zu vielen anderen Vereinen der Liga schon auch besonders. Aber von der Lautstärke: Punkt an den FCE.

Endstand: 2,5 zu 2,5

Fehlt noch der TIPP:
Michael Hutzler: Logischerweise unentschieden. Ich sage 2:2. Ich könnte sogar die Torschützen sagen, aber dann nehme ich die ganze Spannung raus ;-)

(von Sascha Dorsch)
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Björn Schönwiesner (li.) wechselte kurz vor Saisonbeginn zum FC Eintracht Bamberg, für den er mittlerweile drei Treffer beisteuerte - unter anderem den Siegtreffer im Derby gegen die DJK Don Bosco Bamberg (re., Simon Allgaier).

anpfiff.info

Björn Schönwiesner: „Natürlich will ich immer gewinnen“

Der 29-jährige Björn Schönwiesner kam aus Aubstadt und lief davor lange für Großbardorf auf. Das Team, bei dem es jüngst einen knappen Auswärtssieg gab. "Ich bin mittlerweile gut in Bamberg angekommen.", so der erfahrene Offensivmann, der erst spät in der Vorbereitung verpflichtet wurde und im System von Jan Gernlein meist in vorderster Front aufläuft, "um in dieser Rolle die jungen Mitspieler zu führen und zu dirigieren." Nicht zuletzt auch, um die Abgänge von Franz Helmer und davor Jakob Tranziska etwas zu kompensiern. Tranziska wechselte übrigens mittlerweile zum FC Flyeralarm Admira Wacker Mödling, einem österreichischen Zweitligisten, bei dem Roberto Pätzold aktuell Trainer ist - und damit auch ein Ex-Coach des FCE. Am 4. Spieltag gelang Björn Schönwiesner im Derby bei der DJK Don Bosco Bamberg jedenfalls der entscheidende Treffer. "Allerdings ist es mir grundsätzlich völlig egal, wer die Tore macht. Im Vordergrund steht der Erfolg des Teams.", zeigt er sich mannschaftsdienlich. Und Erfolg hat der FC Eintrcht Bamberg als Zweiter und mit einem guten Lauf nach der Auftaktniederlage. Genauso wie Philipp Hack steuerte Björn Schönwiesner mittlerweile drei Treffer bei.

"Für eine endgültige Prognose noch zu früh"

Der 29-Jährige, der immer hochmotiviert ist und sich "schwer damit tut, zu verlieren", hat seinen Lebensmittelpunkt mittlerweile in Bamberg. "Da ich den Fußball - nicht wie viele meiner Mitspieler in Aubstadt - als Lebensmittelpunkt hatte und einen enormen Aufwand für die Regionalliga in Kauf nehmen musste, war mir die sportliche Perspektive sehr wichtig. Deshalb habe ich als Wahl-Bamberger den Kontakt zur Eintracht gesucht und bin glücklicherweise mit Jan Gernlein und Sascha Dorsch sehr schnell auf einer Wellenlänge zur sportlichen Ausrichtung gewesen, weshalb ich sehr glücklich bin, jetzt für den FCB auflaufen zu dürfen.", so Björn Schönwiesner, der hier "einen guten Mix an Spielern" vorgefunden hat: "Viele talentierte junge Akteure aus der Region, ein paar erfahrene und gestandene als Anker, zwei gute Torhüter.", schätzt er seine neuen Kollegen im Kollektiv ein. "Aktuell läuft es natürlich super, aber wir wollen weiterhin in einigen Bereichen besser werden. Für eine endgültige Saison-Prognose ist es wohl noch etwas zu früh, da mit vielen jungen Spielern schon mal ein Leistungstief kommen kann und darüber hinaus viele der Top-Mannschaften jetzt im Herbst noch auf uns warten. Ich bin jedoch überzeugt, dass die Mannschaft jedem Gegner der Liga Paroli bieten kann. Müsste ich mich festlegen, würde ich einen Platz im vorderen Drittel der Tabelle unterschreiben.", gibt er eine vorsichtige Prognose ab.

Nun also trifft Björn Schönwiesner mit dem FCE zuhause auf den noch ungeschlagenen Tabellenführer DJK Ammerthal - und könnte mit einem Sieg selbst nach ganz oben springen. "Dennoch ist es - zumindest vom Prinzip her - ein Spiel wie jedes andere: Wir spielen zuhause und wollen wir gewinnen, egal, gegen wen. Allerdings sorgt die Tabellensituation, ein Freitagabendspiel unter Flutlicht an der Sandkerwa vor einer hoffentlich großen Kulisse dafür, dass jeder Einzelne sogar noch ein paar Prozentpunkte mehr einbringt!" Und die werden auch notwendig sein gegen einen Gegner, dessen Stärke Ex-Coach Michael Hutzler weiter oben gut dargelegt hat!