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Artikel veröffentlicht am 24.08.2022 um 20:00 Uhr

Von Strobel zu Haußner: Trainerwechsel vor dem großen Derby in Schwabach!

Paukenschlag beim SC 04 Schwabach! Wie mittlerweile bekannt wurde, hat sich der Landesligist schon zu Wochenbeginn von Chefcoach Jochen Strobel und dessen Co-Trainer Christian Krach aufgrund der enttäuschenden Punktausbeute getrennt. Am Mittwochabend leitete der neue Trainer Dominik Haußner (früher ASV Neumarkt, zuletzt TSV Rain/Lech) seine erste Einheit, zwei Tage vor dem großen Derby gegen den SV Unterreichenbach.

Von Marco Galuska

So ganz nachvollziehbar war die Trennung aus Sicht von Jochen Strobel nicht: "Die Entlassung nach vier Jahren ist für mich überraschend und enttäuschend zugleich!"

fussballn.de / Schlirf

Ausgerechnet in den Tagen vor dem mit Spannung erwarteten Landesliga-Derby gegen den SV Unterreichenbach (Freitag, 19 Uhr) herrscht einige Bewegung und auch Unruhe beim SC 04 Schwabach. Einen Tag nach dem 1:1 der Nullvierer in Herzogenaurach hat die Sportliche Leitung der Schwabacher am Montag reagiert und nach über vier Jahren Chefcoach Jochen Strobel von seinen Aufgaben entbunden. Mit Strobel musste auch sein Co-Trainer Christian Krach gehen. "Mit elf Punkten aus acht Spielen liegen wir leider deutlich hinter dem, was wir uns vorgenommen haben. Wir sind gerade einmal zwei Punkte vor dem Relegationsrang nach unten, wollen aber nach oben, nachdem einmal Corona und letztes Jahr Neudrossenfeld am letzten Spieltag uns die Relegation verbaut hat. An unserem Aufstiegsziel halten wir auch weiterhin fest", erklärte Abteilungsleiter Norbert Hammer im Gespräch mit fussballn.de die Gründe der Trennung von Trainer und Co-Trainer und betonte, dass diese "ausschließlich im sportlichen Bereich" liegen. Und weiter: "Wir sind Jochen Strobel und Christian Krach dankbar für ihre gute und engagierte Arbeit bei uns!"

Jochen Strobel (links) und Christian Krach wurden zu Wochenbeginn beim SC 04 Schwabach freigestellt.

Dirk Meier

Als Nachfolger installierten die Schwabacher Dominik Haußner, der über mehrere Jahre in der Oberpfalz beim BSC Woffenbach, ASV Neumarkt und DJK Ammerthal trainierte, gefolgt von einem kurzen Engagement beim TSV Rain/Lech in der Regionalliga zu Beginn der vergangenen Saison. "Es war ein glücklicher Umstand, dass ein Trainer mit seinen Qualitäten aktuell überhaupt auf dem Markt war. Wir kennen ihn noch von früheren Duellen und sind überzeugt, dass er der richtige Mann für uns ist", sagt Hammer. Vorerst Unterstützung erfährt Haußner von Besmir Duraku, der nach seiner aktiven Karriere mittlerweile als Trainer für die U19 des SC 04 zuständig ist, interimsmäßig aber auch als Co-Trainer der 1. Mannschaft fungieren soll.

Dominik Haußner war mehrere Jahre Chefanweiser beim ASV Neumarkt, kommt nun über die Stationen DJK Ammerthal und TSV Rain/Lech nach Schwabach.

Sebastian Baumann

Verhältnis zur Mannschaft top

Dass die Trennung "nicht einvernehmlich" geschah, betont ein enttäuschter Jochen Strobel im Gespräch mit fussballn.de: "Wir haben uns eigentlich schon auf dem Weg gesehen, dass wir mit der Mannschaft in die Erfolgsspur kommen werden. Freilich wissen wir auch, dass unsere Punktausbeute nicht die beste war - aber es war nun auch nicht die schlechteste. Zudem braucht so ein Umbruch mit einigen Neuzugängen eben auch seine Zeit. Vor allem war aber das Verhältnis von uns Trainern zur Mannschaft bis zuletzt top! Deshalb kam die Entscheidung der Sportlichen Leitung für uns überraschend und ist sicher auch enttäuschend nach vier richtig geilen Jahren hier."

Sportdirektor Stefan Pröpster (links) und Abteilungsleiter Norbert Hammer (rechts) hatten sich vor der Saison unter anderem durch die Verpflichtung von Philipp Harlaß und einigen weiteren Spielern zum Aufstiegsziel bekannt und reagierten auf die bislang durchwachsene Punktausbeute.

SC 04 Schwabach

Dass auch die Mannschaft zum größten Teil gerne mit Strobel und Krach weitergemacht hätte, sollte sich einen Tag nach der Trennung zeigen, als diese ein geplantes Training platzen ließ. "Ich will keine Schlammschlacht beginnen, so wie es damals in Neumarkt durch die Medien ging, aber ich bin schon ehrlich, dass wir stolz darauf sind, wie sich die Mannschaft hinter uns gestellt hat. Umso mehr wünsche ich den Jungs für's Derby und die Zukunft viel Erfolg", so Strobel.

Als "Trainingsboykott" will Hammer das kurzfristig geplante, aber ausgefallene Training am Dienstag keineswegs verstanden haben: "Da hätten viele einfach aus zeitlichen Gründen nicht teilnehmen können. Das macht dann freilich keinen Sinn, auch wenn wir dem neuen Trainer gerne zwei Einheiten vor dem Derby ermöglicht hätten." Am heutigen Mittwochabend trainierte jedenfalls der komplett zur Verfügung stehende Kader erstmals unter Haußners Regie, auch wenn der Abteilungsleiter einräumt, dass "die Mannschaft schon betroffen war von unserer Entscheidung und damit so nicht gerechnet hatte. Aber wir haben uns das selbst nicht leicht gemacht, nach all den Jahren und der guten Arbeit der Trainer. Letztlich war der Beschluss aber in der Sportlichen Leitung einstimmig."

1500 Zuschauer am Freitag erwartet

Gespannt blickt man ohnehin auf das Nachbarschaftsduell mit dem SV Unterreichenbach, zu dem im Vorverkauf schon jetzt 500 Karten abgesetzt wurden und durchaus mit der dreifachen Anzahl am Freitag im Hudson-Sportpark an der Nördlinger Straße gerechnet wird: "Vermutlich werden zwei Drittel von unseren Gästen kommen. Es wird sicherlich kein gewöhnliches Heimspiel. Wir freuen uns darauf und sehen die gute Arbeit, die in Unterreichenbach über die Jahre geleistet wurde. Es wird sicher ein Spiel der Geschichte."