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Artikel veröffentlicht am 17.08.2022 um 09:00 Uhr

Torschütze der Saison 2021/22: Scherm: "War das klassische Laufen und Schießen"

Es war eine Saison so recht nach dem Geschmack des ehemaligen Kirchenpingarteners Christian Scherm. Obwohl seine Mannschaft am Ende nur im vorderen Mittelfeld landete, war Christian Scherm nicht zu bremsen und ließ es 48 Mal klingeln. anpfiff.info hat sich mit dem Rekordtorschützen unterhalten, der derzeit nach einer Operation kürzer treten muss.

Von Hans-Jürgen Wunder

Auf die wohl beste Saison des Kirmseesers folgte eine schwere Verletzung. Bereits im dritten Spiel und zwei Toren für seinen neun Verein SpVgg Goldkronach verletzte sich der Torjäger so schwer am Syndesmoseband, dass er in der vergangenen Woche operiert werden musste. Das Kalenderjahr ist für den 25-Jährigen in Sachen Fußball somit gelaufen.

Die 48 Tore sind eine Hausnummer. Christian, war es deine bislang erfolgreichste Saison?
Christian Scherm: Das ist definitiv der Fall. Endlich konnte ich einmal eine Saison durchspielen, ohne große Verletzungen. Ich habe nur vier Spiele wegen kleinerer Dinge wie Erkältungen gefehlt. Wenn man fit bleibt, kann man so etwas schaffen.

Wie sind diese Tore einzuordenen? Fallen sie nach einem Muster und kann man von typischen Scherm-Toren sprechen?
Christian Scherm: Es war eigentlich das klassische Laufen und Schießen. Kopfballtore waren bei mir eher selten. Aber als Stürmer bist du auf die Mannschaft und den richtigen Ball in die Spitze angewiesen. Den musst du dann verarbeiten. Das habe ich gemacht.

Gibt es ein schönstes oder herausragendes Tor?
Christian Scherm: Schwer zu sagen, da muss ich wirklich überlegen. Spontan fällt mir das beim Heimspiel gegen Kirchahorn ein. Da habe ich den Ball aus spitzem Winkel ins Dreieck gezimmert. Das war irgendwie ganz komisch, aber ein schönes Tor.

Warst du schon immer Goalgetter?
Christian Scherm: Ich schieße eigentlich seit der Jugend Tore am laufenden Band. In der A-Jugend war ich einmal Verteidiger. Bis auf eine Verwarnung ist dabei nicht viel herausgekommen. (grinst).

Eiskalter Knipser: Christian Scherm (li.) bei einem seiner zahlreichen Tore.

anpfiff.info

Du bist von deinem Stammverein SSV Kirchenpingarten auch zum ATS Kulmbach gegangen. Wie lief das?
Christian Scherm: Das hat sich damals nach drei Wochen schnell in Luft aufgelöst. Schade, denn die Jungs waren alle in Ordnung. Aber die Zeit war einfach zu kurz. Wer weiß, wie sich das entwickelt hätte. Wir waren auf einem guten Weg, doch als sich das aufgelöst hatte, sind wir alle zum Heimatverein zurück.

Vor der Saison bist du dann zur SpVgg Goldkronach gewechselt. Was war für dich der auslösende Moment?
Christian Scherm: Die Mannschaft an sich hat mit imponiert, als wir gegen sie gespielt haben. Eine super Truppe und mein Wunsch war es auch, einmal etwas anderes zu sehen. Zudem ist es nicht weit von meinem Wohnort weg. Eine höhere Liga kam für mich nicht bin Frage, weil ich nebenbei noch meinen Meisterkurs habe und deshalb die Zeit dafür nicht aufbringen kann.

Wie war dein Abschied von deinem Heimatverein SSV Kirchenpingarten?
Christian Scherm: Es gab gemischte Reaktionen. Aber ich hatte von Beginn an klar kommuniziert, dass ich wechseln möchte. Und habe auch gesagt, dass ich irgendwann zurückkomme und bin mit meinen Kumpels immer noch im besten Einvernehmen.

Nach drei Spielen und zwei Toren hast du dich schwer verletzt.
Christian Scherm: Ja, dann war schon Feierabend. Es ist ganz unglücklich gegen Kirchenlaibach passiert. Aber das muss ich jetzt eben wegstecken und dann wieder angreifen.

Aufhören ist für dich keine Option. Möchtest du mit Goldkronach in die Bezirksliga? Immerhin führt deine Mannschaft ja trotz zahlreicher Ausfälle derzeit die Tabelle an.
Christian Scherm: Das gehen wir langsam an und blicken von Spiel zu Spiel. Als Aufsteiger musst du eigentlich nichts beweisen. Wenn es funktioniert, ist es gut, wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm. Ich selbst kann meinem Team derzeit nicht ohnehin nicht helfen.

Du hast jetzt das 25. Lebensjahr überschritten. Viele Führungsspieler fassen da ins Auge, als Spielertrainer zu arbeiten. Du auch?
Christian Scherm: Mit dem Thema habe ich mich noch nicht befasst. Ausschließen möchte ich das nicht, aber es ist noch in ferner Zukunft.