Umgekehrte Vorzeichen: Post SV mit perfektem Kreisliga-Start - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 11.08.2022 um 15:00 Uhr
Umgekehrte Vorzeichen: Post SV mit perfektem Kreisliga-Start
In der vergangenen Spielzeit musste der Post SV zwischenzeitlich ordentlich um den Klassenerhalt bangen. Trotz einiger Abgänge im Sommer kam das Team vom Ebensee nun aber perfekt aus den Startlöchern und sammelte die maximalen sechs Punkte ein. Trainer Rafael Wieczorek blickt auf den Auftakt zurück und beleuchtet die Hintergründe der durchaus beachtlichen Frühform, die freilich am liebsten weiter anhalten soll.
Von Michael Watzinger
Rafael Wieczorek und der Post SV legten einen perfekten Start in die neue Kreisliga-Saison hin.
fussballn.de / Strauch
Perfekter Start mit minimalen Makeln

Zwei Spiele, sechs Punkte, ein Torverhältnis von 9:1 - der Start des Post SV in die neue Kreisliga-Spielzeit kann sich absolut sehen lassen. Die Truppe vom Ebensee kam perfekt aus den Startlöchern und führt momentan verdientermaßen die Tabelle an. Entsprechend zufrieden blickt Trainer Rafael Wieczorek auf den Auftakt zurück, auch wenn der 44-Jährige von verfrühter Euphorie freilich wenig hält: "Ganz klar, der Start ist uns hervorragend geglückt und wir freuen uns sehr darüber. Wir haben in der vergangenen Saison nur sehr schwer in die Runde gefunden und sind deshalb lange hinterhergelaufen, deshalb tun die sechs Punkte zum Start jetzt richtig gut! Trotzdem ist der Auftakt immer auch etwas schwer einzuordnen: Hajduk war personell arg gebeutelt und Eibach hat auch den einen oder anderen Leistungsträger verloren. Gegen beide hatten wir jeweils Phasen, in denen wir zu hektisch und fehlerbehaftet agierten und hatten in manchen Situation schon auch das nötige Spielglück auf unserer Seite... Ich will jetzt aber auch nicht das berühmte Haar in der Suppe suchen - die sechs Punkte haben wir und sie waren insgesamt schon auch verdient!"

Moritz Sharghi (in gelb) und der Post SV tänzelten zum Start durch die Liga (hier gegen die DJK Eibach) und sammelten die maximalen sechs Punkte zum Start ein! Anders als im Vorjahr grüßt der PSV damit von der Spitze der Kreisliga.
B. Fromm

Kaum Ausfälle und tolle Beteiligung
   

Geht man mit Wieczorek auf Ursachenforschung für den Traumstart, so fällt zunächst einmal auf, dass seine Mannschaft das negative Transfersaldo im Sommer - zwei Zugänge standen ganzen zehn Abgängen gegenüber - überraschend gut verkraftet hat. "Anders als manch anderer Verein hatten und haben wir nicht die drei, vier Topspieler oder Stars in der Mannschaft, sondern kommen als homogene Einheit über das Kollektiv. Jeden einzelnen der Abgänge hätten wir auch gerne behalten und das haben wir den Spielern auch mitgeteilt. Trotzdem konnten wir vieles aus den eigenen Reihen auffangen. Einzig Christian Arzberger fehlt uns bislang deutlich: seine tolle Persönlichkeit und unheimliche Erfahrung - gerade das täte der jungen Mannschaft freilich in einigen Phasen sehr gut. Insgesamt ist der Kader in der Breite jetzt zwar etwas dünner geworden, trotzdem sehe ich uns nach wie vor ordentlich aufgestellt. Im Moment stehen fast alle Jungs zur Verfügung - das merkt man in der aktuellen Phase dann schon deutlich."

Christian Arzbergers (r.) Erfahrung wird dem Post SV fehlen.
fussballn.de / Strauch

Ein weiteres Plus ist aus Sicht des Coaches die gestiegene Trainingsbeteiligung: "Da haben wir große Fortschritte gemacht: In der vergangenen Spielzeit lag die Teilnahme an den Einheiten bei durchschnittlich 60 Prozent - jetzt sind die Jungs in acht von zehn Einheiten dabei! Da merkt man dann, dass jeder fitter ist und dass die Abläufe besser passen. Die Mannschaft hat in der Vorbereitung super mitgezogen und das machte sich zum Start deutlich bemerkbar. Mit den sechs Punkten haben wir uns belohnt und wollen nun weiter darauf aufbauen!"

Auch das Zusammenspiel mit Bergmüller funktioniert


Als weiteren Erfolgsfaktor zieht Wieczorek seinen neuen Trainer-Kollegen an der Seitenlinie heran: Manuel Bergmüller kam im Sommer neu an Wieczoreks Seite und avancierte gleich zu einem wichtigen Puzzleteil: "Manuel und ich ergänzen uns einfach sehr gut: Er ist ein Trainer, der eine Mannschaft mit seiner emotionalen Art unfassbar gut mitnehmen kann und hat einen hervorragenden Blick auf das große Ganze. Ich richte meinen Blick berufsbedingt auch immer auf Details und versuche dort Potentiale zu nutzen. Wir haben in der bisherigen Zeit schnell gemerkt, dass wir trotz der Unterschiede einen ähnlichen Blick auf die Mannschaft und den Fußball im Allgemeinen haben. Als bestes Beispiel kann ich hier die Aufstellungen der ersten beiden Spieltage nennen: Zum Start hatten wir die identische Startelf im Kopf, gegen Eibach haben sich unsere Ideen auf genau einer Position minimal unterschieden - das Zusammenspiel mit ihm funktioniert insgesamt wirklich klasse!"

Manuel Bergmüller ist seit dem Sommer zurück beim Post SV und bildet gemeinsam mit Rafael Wieczorek ein Trainer-Duo - eine Konstellation, die durchaus Mehrwert verspricht.
B. Fromm

Geht der Lauf weiter?


Gemeinsam soll der Sechserpack zum Auftakt nun noch weiter ausgebaut werden. Mit dem ATV 1873 Frankonia und dem TSV Cadolzburg warten jetzt zwei Teams, die bislang jeweils noch auf den ersten Zähler warten. "Wir werden versuchen, den Schwung noch ein wenig mitzunehmen. Letztes Jahr haben wir gemerkt wie schwer es ist, wenn man einem schlechten Start hinterherläuft - jetzt wollen wir versuchen die Saison mal unter ganz anderen Vorzeichen angehen zu können. Mit einem gewissen Polster zum Start im Rücken steht man nicht so unter Druck und kann aufkommende Rückschläge leichter wegstecken. Wir tun also gut daran nicht abzuheben, sondern gleich zu Beginn so viele Punkte wie möglich einzusammeln!"   

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