Arbeitstagung der Frauen: Aufbruch zu alter Stärke - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 26.07.2022 um 12:00 Uhr
Arbeitstagung der Frauen: Aufbruch zu alter Stärke
Am vergangenen Wochenende lud der BFMA Oberfranken all seine Vereine zur saisonvorbereitenden Tagung in das Sportheim des TSV 08 Kulmbach. Zurück an der Spitze des Gremiums ist Vorsitzender Jürgen Röthig, der eine Aufbruchstimmung entfachen möchte, um den Frauenfußball im Bezirk weiter voranzutreiben.
Von Bernd Riemke
Anita Petermann (ganz re.) und Jürgen Röthig (2.v.re.) zeichneten die anwesenden Meister der Vorsaison aus.
Die Führungsriege des BFMA Oberfranken präsentierte sich in neuen, alten Kleidern. Vorsitzender Jürgen Röthig bekleidete dieses Amt bereits mehr als ein Jahrzehnt lang bis 2010, ehe er nun voller Tatendrang an die Spitze des Bezirks zurückkehrt. Mit ihm sitzen seine drei Beisitzer Anita Petermann (Spielkreis 2), Ramona Lindner (Spielkreis 1) und Fabian Röthig (Spielkreis 3) sowie Bezirksspielleiterin Andrea Kleylein im Boot.

81 Mannschaften nehmen am Spielbetrieb teil

Im Laufe der Tagung gratulierte Anita Petermann zunächst den acht Meistern des Bezirks sowie der SpVgg Ebing und dem FFC Hof, die beide auf Verbandsebene Meisterehren erringen konnten. „Wir sind über unsere Grenzen hinaus sehr gut aufgestellt“, bemerkte Petermann mit Blick auf insgesamt sechs Teams, die in der Saison 2022/23 auf Verbandsebene an den Start gehen. Neben den Hoferinnen, die erstmals in die Regionalliga aufstiegen, sind dies der SV Frensdorf sowie die SpVgg Ebing in der Bayernliga und schließlich das Trio um den Schwabthaler SV, SV Reitsch und SpVg Eicha in der Landesliga Nord. Im Bezirk Oberfranken selbst verteilen sich weitere 75 Mannschaften auf acht Ligen. Die Bezirksoberliga startet mit der Normzahl von zehn Vereinen ebenso wie die Bezirksliga West, während es im Osten nur neun Mannschaften sind. Darunter verteilen sich je neun Teams auf zwei Kreisligen und schließlich – etwas ungleich – 28 Mannschaften auf drei Kreisklassen, wobei auch hier der Osten etwas hinterherhinkt und lediglich sieben Teams ins Rennen um Punkte und Tore schickt.

Im Sportheim des TSV 08 Kulmbach fand die Sommertagung der Frauen statt.
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Trendwende herbeiführen

Nicht nur diesen Umstand nutzte Röthig für einen flammenden Appell. „Die Richtung muss nach vorne gehen“, sagte der Vorsitzende angesichts der für ihn erschreckenden Erkenntnis, dass in den zwölf Jahren seiner ehrenamtlichen Abwesenheit sage und schreibe 15 zuvor langjährig verdiente Frauenvereine von der Fußballlandkarte verschwunden sind. Diesen Negativ-Trend gelte es wieder umzukehren und so verwunderte es nicht, dass Röthig eine Wortmeldung aus dem Plenum dankend aufgriff.

AG Dorfkick

Ellen Bauerschmidt stellte die AG Dorfkick vor, mit der der Mädchen- und Frauenfußball wieder gestärkt werden soll. Angesichts der durch Corona noch verstärkten Tatsache, dass in den vergangenen Jahren eine eklatant große Zahl an Juniorinnen im Alter zwischen 13 und 16 weggebrochen ist, müsse das „Augenmerk auf ganz unten gerichtet werden“, so Bauerschmidt, da die Einschnitte in den kommenden Jahren ohnehin spürbar sein werden. Beispielhaft führte sie den Bezirk Schwaben an, in dem es im Bereich der U17 aktuell nur noch drei Mannschaften gäbe. Die Vereinsfunktionäre rief die anwesenden Vereinsvertreter zudem dazu auf, „mutig zu sein, neue Mädchen anzusprechen, um sie dauerhaft für den Fußball zu begeistern“.

Ellen Bauerschmidt vom FC Pegnitz stellt das Projekt "AG Dorfkick" vor.
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Eintrittsgelder im Frauenfußball?

Eine rege Diskussion entbrannte über den Vorschlag der SpVgg Weißenstadt, der von Doris Prell in die Runde getragen wurde. Es stand die Anfrage im Raum, künftig festgelegte Eintrittsgelder für den Frauenfußball zu erheben, um zum einen ein stückweit Gleichberechtigung zu erfahren, zum anderen aber auch der Wertschätzung Ausdruck zu verleihen, die der Frauenfußball verdient. Aus manchen Reihen kam diesbezüglich der Einwurf, dass man die meist wenigen Zuschauer mit verbindlich festgelegten Eintrittsgeldern vergraulen könne. „Wenn ich mit der Sparsau herumgehe, habe ich am Ende mehr Einnahmen“, war der überwiegende Tenor. Röthig, der grundsätzlich zu verstehen gab, sich mit einem offenen Ohr den Vereinen zu widmen, versprach, beim Bezirksausschuss zu eruieren, ob Eintrittsgelder künftig u.U. auf freiwilliger Basis erhoben werden können?

Eröffnungsspiel am 26. August 2022

Darüber hinaus gab der BFMA wichtige Daten und Satzungsänderungen bekannt. Wie bereits bekannt dürfen künftig Frauen in Männerteams eingesetzt werden und auch die 10-Minuten Zeitstrafe findet Einzug in den Frauenfußball. Der Ausschluss aus dem Ligabetrieb erfolgt anders als bisher nach dreimaligem, künftig erst nach viermaligem schuldhaften Nichtantreten einer Mannschaft. Sportlich starten die Frauen am 13./14. August mit dem Bezirkspokal, dessen Finale wie gewohnt an Christi Himmelfahrt (18. Mai 2023) ausgetragen wird, in die Saison. Sollten es die Corona-Bestimmungen zulassen, ist auch eine Hallensaison nach Futsal-Regeln geplant. Die Bezirksmeisterschaften sind auf den 21. Januar 2023 in Kronach datiert, ehe der Oberfränkische Meister anschließend die Farben des Bezirks am 11. Februar 2023 in Unterfranken bei der Bayerischen Meisterschaft vertritt. Für die Qualifikationsturniere ist der BFMA weiterhin auf der Suche nach Hallen und Organisatoren. Bislang steht lediglich eine Zusage in Hollfeld fest. Auf dem grünen Rasen startet der Punktspielbetrieb mit dem offiziellen Eröffnungsspiel der Bezirksoberliga am Freitag, 26. August um 17.30 Uhr, wenn Aufsteiger SpVgg Weißenstadt die SpVgg Bayreuth empfängt. In diesem Zusammenhang brachte Jürgen Röthig seine Hoffnung zum Ausdruck, vor einer großen Kulisse spielen zu können.

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