Kreisklassen-Spielleitertagung: Zwei Modelle zur Ligenreduzierung - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 16.07.2022 um 11:45 Uhr
Kreisklassen-Spielleitertagung: Zwei Modelle zur Ligenreduzierung
Einiges geboten war auf der Spielleitertagung der Kreisklassen am Freitagabend im Sportheim des VfL Nürnberg, die mit rund zweieinhalb Stunden in ihrer Ausprägung eine der zeitintensivsten der vergangenen Jahre gewesen sein dürfte. Der Fokus lag dabei insbesondere auf der sich anbahnenden Reduzierung auf vier Ligen, welche mit einem von zwei zur Wahl stehenden Relegationsmodellen bewerkstelligt werden soll.
Von Fabian Strauch

Mit fünfminütiger Galgenfrist für Nachzügler eröffnete Kreisspielleiter Thomas Raßbach die Spielleitertagung der Kreisklassen am Freitagabend im Sportheim des VfL Nürnberg und gab das Wort direkt an den ebenfalls anwesenden Kreisehrenamtsbeauftragten Jörg Salzer. Dieser ehrte die Gastgeber zunächst mit der Silbernen Raute des BFV für außergewöhnliches Engagement in puncto Ehrenamt, ehe VfL-Vorstand Ingo Ranzenbacher das Plenum mit Grußworten herzlich in Empfang nahm.

Kreisehrenamtsbeauftragter Jörg Salzer (rechts) ehrte die Verantwortlichen des VfL Nürnberg mit der Silbernen Raute des BFV.
fussballn.de / Strauch

Unmittelbar danach startete Thomas Raßbach in den Bericht des Kreisvorsitzenden und nahm direkt den zentralen Punkt des Abends vorweg, wonach die aktuell insgesamt 66 Kreisklassisten um zwei Teams abgebaut werden sollen und dadurch lediglich vier Staffeln - aktuell gibt es fünf Kreisklassen - zu je 16 Teams erreicht werden sollen. Um dorthin zu gelangen, folgte im weiteren Verlauf der Tagung eine Abstimmung über zwei Relegationsvarianten, welche zuvor im späteren Bericht der Spielleiter noch ausführlich vorgestellt werden sollten. Raßbach nahm bereits vorweg, dass es in der neuen Saison zwei freie Kreisligaplätze (Vorjahr: einer) sowie vier Tickets für die Kreisklassen (Vorjahr: zwei) über die Relegation geben wird.

Ein weiteres großes Anliegen war dem Kreisvorsitzenden die Gewinnung sowie der Erhalt von Schiedsrichtern. Raßbach zeigte auf, dass von den 524 notwendigen Schiedsrichtern zur Besetzung der Spiele im Kreis Nürnberg/Frankenhöhe lediglich 397 Referees zur Verfügung stehen und damit das Delta von rund 25 Prozent möglichst schnell deutlich reduziert werden muss. Um nicht noch mehr Pfeifenmänner zu verlieren, können die Unparteiischen nun Verstöße bei der Schiedsrichter-Betreuung sowie fehlende Assistenten oder Ordnungsdienst durch den Heimvereins, bei der Kreisspielleitung melden. "Wiederholungstätern" droht bei den verbandsinternen Prioritätenlisten (z.B. Spielplanwünsche, Vergabe von Relegationsspiele) eine Herabstufung oder gar Nichtberücksichtigung. Sauer stieß dem Kreisspielleiter weiterhin die Meinung auf, der Verband mache sich über die langwierige Relegation die Taschen voll. Mit anschaulicher Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben widerlegte Raßbach entsprechende Thesen und beendete seinen ausgiebigen Vortrag mit der Übergabe an die Schiedsrichterorgane in Person von Kreisschiedsrichterobmann Sven Bode.

Appell: Auch Ehemalige Fußballer an die Pfeife

Kreisschiedsrichterobmann Sven Bode appellierte an die Vereine, neue Schiedsrichter an die Pfeife zu bringen.
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Der Schiri-Boss des Kreises Nürnberg/Frankenhöhe begann seinen Vortrag zunächst mit der Aufzählung der vier Profi-Schiedsrichter aus dem Kreis Nürnberg/Frankenhöhe und zeigte sich besonders stolz über den Aufstieg von Kenny Abieba, der den Kreis künftig als Unparteiischer in der Regionalliga vertreten wird. Im Anschluss schlug Bode in dieselbe Kerbe wie Vorredner Raßbach und appellierte an die Vereine, womöglich den ein oder anderen ehemals aktiven Fußballer für den Schiedsrichter-Neulingslehrgang zu aktivieren, um dem Rückgang an Unparteiischen entgegenzuwirken. In der Folge stellte der Obmann in seinem fachlich exzellenten Vortrag die Neuerung der Zehn-Minuten-Zeitstrafe und deren Anwendung inklusive Beispiele vor und beantwortete mehrere Nachfragen aus dem Plenum zur vollsten Zufriedenheit der Vereinsvertreter.

Unzulässiger Spielereinsatz explodierend angestiegen

Thorsten Vasel haderte als Vertreter des Kreissportgerichts vor allem mit dem horrenden Anstieg an unzulässigen Spielereinsätzen.
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Der nächste Tagesordnungspunkt sah den Bericht der Sportgerichtsbarkeit, vertreten durch Thorsten Vasel, vor. Die verhandelten Fallzahlen sahen im vergangenen Jahr einen Anstieg von rund zehn Prozent in einem von Vasel auch betont großen Spielkreis im Vergleich zur Saison 2018/2019 vor (795 zu 710 Fällen). Als größten Druckpunkt trug Vasel den "explodierenden Anstieg" der unzulässigen Spielereinsätze vor, die sich von 41 (2018/2019) auf nun 122 Vorgänge verdreifacht hatten und insgesamt Geldstrafen und Gebühren in Höhe von 13.750,00 EUR nach sich zogen. Das entsprechende Strafmaß von 50 EUR (leichter Fall) bis nicht unter 150 EUR (nicht leichter Fall) für den jeweiligen Verein zuzüglich Geldstrafe für den Mannschaftsverantwortlichen sei in der Vielzahl der Fälle vermeidbar gewesen. Nach einigen Beispielen informierte Vasel zum Abschluss seines Vortrags noch über die Neuerungen der Spielereinsätze in verschiedenen Mannschaften, wonach künftig ein Spieler mit Sperrfrist von 15 Tagen sowie fünf weitere Akteure in der niedrigeren Mannschaft eingesetzt werden dürfen.

Zwei Varianten für die Relegation 2023

Sammy Hammami führte in Vertretung von Ingo Frühbeißer gemeinsam mit Claus Hofmann durch den Bericht der Spielleiter.
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Im Anschluss übernahmen Claus Hofmann sowie Sammy Hammami, der den krankheitsbedingt fehlenden Ingo Frühbeißer vertrat, das Wort und blickten zuerst auf die Ergebnisse und Statistiken der Kreisklassen 3 bis 5 zurück. Einen Rüffel kassierten die Vereinsvertreter für die insgesamt neun Nichtantretungen in den drei Staffeln, ehe es in die von Raßbach bereits angekündigte Vorstellung der beiden Relegationsvarianten ging. Dabei stand einerseits "die kurze und knackige Verbandsvariante" mit neun Spielen in zwei Runden sowie "die längere Vereinsvariante" mit 22 Spielen in drei Runden zur Abstimmung. Erstere hätte jeweils einen Aufstiegsreleganten sowie zwei (13er-Ligen) bzw. drei Direktabsteiger (14er-Liga) bei jeweils einem Abstiegsreleganten zur Folge. In der längeren Version gäbe es jeweils zwei Aufstiegsreleganten sowie einen (13er-Ligen) bzw. zwei Direktabsteiger (14er-Liga) bei jeweils zwei Releganten. Fest steht aber schon jetzt, dass es mindestens eine Relegationsrunde weniger als in der bisherigen Saison geben wird. Ein Ergebnis der Abstimmung wird nach den Tagungen der A-Klassisten, die als Betroffene ebenfalls ihr Votum abgeben dürfen, bekannt gegeben.

Als sich die Sitzung allmählich dem Ende neigte, wurde noch eine Erhöhung der Eintrittspreise auf Vorschlag aus der Frankenhöhe auf 4,00€ (Vollzahler) und 3,00€ (ermäßigt) bei weiterhin kostenlosem Eintritt für Frauen beschlossen. Zudem wurden noch die anwesenden Meister aus den A-Klassen geehrt, ehe der Saisonstart gemäß Rahmenterminkalender ebenso wie die Rückkehr des Ligapokals mit der ersten Runde eine Woche vor Rundenstart verkündet wurde. Nach etwas mehr als zweieinhalb Stunden wurden die Vereinsvertreter nach einer harmonischen Tagung auf den Heimweg entlassen.

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