Vier Siege in Folge und die Rückkehr ins Aufstiegsrennen – warum läuft es beim SV Großgarnstadt plötzlich so gut?
André Carl: Wir wollten in jedem Fall eine bessere Rückrunde spielen als in den letzten beiden Jahren. Da sind wir ja regelmäßig eingebrochen. Deswegen haben wir uns zusammengesetzt und auf die Rückrunde eingeschworen.
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Zuversicht trotz gebrochenem Nasenbein: André Carl. |
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Trotzdem gab es zum Auftakt beim 0:3 gegen Oberlauter gleich eine Pleite…
André Carl: Vielleicht war die heilsam. Wir haben danach die Fehler deutlich angesprochen und uns gegenseitig noch einmal klar gemacht, worauf es ankommt. Das scheint gefruchtet zu haben.
Was zeichnet den SV Großgarnstadt im Frühjahr 2010 aus?
André Carl: Der gute Zusammenhalt. Wir haben nicht die überragenden Einzelspieler, aber wir treten als Team auf und überzeugen durch unsere mannschaftliche Geschlossenheit. Ein weiteres Plus sind die Folgen der Konditionsarbeit in der Vorbereitung. Wir sind fit und können enge Spiele in der Schlussphase noch für uns entscheiden.
Im Gegensatz zum SV Großgarnstadt, kommt der SV Hut überhaupt nicht in Schwung. Zuletzt gab es zwei Heimniederlagen in Folge. Was sind die Gründe für den Absturz nach der Winterpause?
Dietrich Mai: Gute Frage! Uns fehlt ein wenig das, was uns in der Hinrunde ausgezeichnet hat, die Freude am Fußball. Im Moment agieren wir unheimlich verkrampft. Vorne lassen wir die Torchancen aus und verkrampfen immer mehr. Dann kommen vermeidbare Fehler in der Defensive dazu, die mit Gegentreffern bestraft werden. Auf die können wir im Moment nicht reagieren.
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Hofft auf die Wende: Dietrich Mai. |
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Die Krise als Kopfsache?
Dietrich Mai: Ein wenig schon! Wir sind extrem hippelig und werden immer unruhiger, wenn es vorne nicht klappt. Dann schleichen sich Unkonzentriertheiten ein. Die müssen wir dringend abstellen. Aber ein Patentrezept gibt es da sicherlich nicht. Die erste Halbzeit gegen Ketschenbach macht ein wenig Mut. Da war in Ansätzen wieder so etwas, wie Freude am Spiel zu erkennen. Die brauchen wir dringend wieder.
Im Gegensatz zu Hut müsste der SV Großgarnstadt ja aktuell vor Selbstvertrauen strotzen. Wie geht man das Spiel gegen den SV Hut an? Mit einem Dreier wäre man ja erst mal ganz vorne dabei.
André Carl: Wir haben uns vorgenommen, in der Rückrunde ohne Druck aufzuspielen. Wir sind der Jäger, den Druck haben die anderen. Wenn es eine Chance gibt, wollen wir die aber natürlich nutzen. Ein Dreier am Sonntag gegen einen direkten Kontrahenten wäre so eine Chance. Dann sind wir im Rennen um den Relegationsplatz dicke mit dabei.
Nach den letzten Ergebnissen geht der SV Hut am Sonntag nicht als Favorit ins Rennen. Ist das womöglich ein Vorteil?
Dietrich Mai: Vielleicht! Wir wollen und müssen aber dennoch auf Sieg spielen. Wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis. Dann könnte es Klick machen. Die Freude am Spiel wäre wieder da und wir starten eine neue Serie. Aber das ist noch Wunschdenken. Wir denken momentan nur von Spiel zu Spiel und das am Sonntag ist ein ganz Wichtiges.
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Ab nach vorne: André Carl glänzte in den letzten Wochen mit zahlreichen Toren. Hier eine Szene aus der letzten Saison gegen den Fürther Heiko Engel (rechts). |
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Wenn die Wende in Großgarnstadt gelingt, kann es dann noch für den Sprung nach ganz oben reichen?
Dietrich Mai: Das glaube ich nicht! Der SV Ketschendorf ist schon zu weit weg. Die werden nicht so blöde wie wir sein und sich einen Vorsprung von zehn Zählern noch einmal nehmen lassen. Für uns geht es nur noch um Platz zwei. Und der wird schwer zu erreichen. Mit Dörfles, Oberlauter und Großgarnstadt gibt es einige starke Kandidaten.
Schielt der SV Großgarnstadt tatsächlich noch auf Rang zwei?
André Carl: Warum nicht! Allerdings wird es nicht leicht. Die Klasse ist sehr ausgeglichen. Es gibt etliche Teams, die mit in der Verlosung sind und sich Hoffnungen machen können. Vor allem der TSV Oberlauter, der richtig stark aus der Winterpause gekommen ist. Auch den SV Hut und den TSV Dörfles-Esbach sollte man nicht abschreiben, auch wenn sie derzeit ein wenig schwächeln. Chancen hat sicherlich auch noch der TSV Mönchröden II. Für den Sprung nach ganz oben, wird es aber bei keinem Team mehr reichen. Der SV Ketschendorf ist zu weit weg. Die ziehen ihre Bahn wie ein einsamer Reiter in der Sonne.
In den letzten Spielen hatte nicht nur ihr Team einen Lauf, sondern auch Sie. Vier Treffer in in drei Begegnungen sind eine richtig gute Quote. Folgt am Sonntag die Fortsetzung?
André Carl: Vielleicht! Momentan steht noch nicht einmal fest, ob ich überhaupt spielen kann. Ich habe mir in der Schlussphase des Spiels gegen Neuses die Nase angebrochen. Mal schauen, ob es geht. Ich werde auf jeden Fall alles versuchen und noch einmal zum Arzt gehen. Danach werden Trainer Matthias Christl und ich entscheiden, ob ein Einsatz zu verantworten ist.
Gibt es außer Ihrem möglichen noch andere Ausfälle zu beklagen?
André Carl: Von den Langzeitverletzten Tim Konopka, Matthias Christl, Andreas Asselborn und Marcel Pavel einmal abgesehen, müssten eigentlich alle fit sein.
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Muss zuschauen: Bernd Schmidt. |
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Wie schaut es personell beim SV Hut aus. Kann Trainer Michael Wittmann aus dem Vollen schöpfen?
Dietrich Mai: Nicht ganz! Bernd Schmidt hat sich einen Fersensporn zugezogen und fällt definitiv aus. Sonst müssten aber alle Mann an Bord sein.
Und hochmotiviert?
Dietrtich Mai: Davon gehe ich aus. Michael Wittmann hat in einer Ansprache mehr als deutlich gemacht, was zuletzt nicht gestimmt hat. Wenn man sich das Training anschaut, scheinen seine Worte gefruchtet zu haben. Er hat das Team wieder aufgebaut. Deswegen tippe ich auf einen 3:1-Sieg für uns.
Ein Ergebnis, das André Carl kaum gefallen dürfte?
André Carl: Richtig! Am Sonntag treffen zwei gegensätzliche Serien aufeinander, die halten werden. Wir streben nach oben, Hut hat Probleme. Es wird zwar sicher ein enges Spiel und ein torreiches noch dazu, aber am Ende haben wir mit 3:2 knapp die Nase vorne.
Vielen Dank für das Gespräch.