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Artikel veröffentlicht am 20.04.2010 um 18:00 Uhr

Altensteins Steffen und Florian Kraus: Brüderchen komm spiel mit mir

Ihren großen Auftritt hatten sie vor wenigen Wochen beim SV Bosporus Coburg II. Den erschossen Steffen und Florian Kraus praktisch im Alleingang. Beim deutlichen 7:1 des HSV Altenstein war der sieben Jahre ältere Steffen für die ersten vier Treffer verantwortlich, dann durfte Florian noch dreimal jubeln. In anpfiff-Gespräch verraten die treffsicheren Brüder einiges über den jeweils anderen.

Von Marco Heumann

Was ich beim Fußball besser kann als mein Bruder!


	Sieben Jahre älter und torgefährlicher: Steffen Kraus.
	anpfiff.info

Steffen Kraus: „Da ich 7 Jahre älter als mein Bruder bin, denke ich dass ich mehr Erfahrung habe als er. Weil ich schon lange als Stürmer spiele, habe ich vielleicht so etwas wie ‘nen Torriecher entwickelt, der mir hilft das ein oder andere Tor zu machen. Stürmer wurde ich übrigens aus der Not heraus, es war kein anderer da, also habe ich vorne drinnen gespielt und auch gleich getroffen.“
Florian Kraus: „Ich denke, dass ich mehr Übersicht im Spiel habe. Was daher kommt, dass ich im offensiven Mittelfeld spiele und Steffan schon immer als Stürmer im Einsatz ist.“

Was mein Bruder auf dem Platz besser kann als ich!

Steffen Kraus: „Er spielt ja offensives Mittelfeld, und das ist genau die Position, die er einnehmen muss. Er hat eine super Übersicht und einen Wahnsinns rechten Hammer, den er leider viel zu selten einsetzt.“
Florian Kraus: „Er ist in der Position als Stürmer genau richtig, da er in meinen Augen einen echten Torriecher“ hat. Das hat sich auch im Spiel in Coburg gegen Bosporus II gezeigt. Bei mindestens zwei Toren stand er einfach da, wo ein Stürmer zu stehen hat. Richtig!“

Was ich gerne von meinem Bruder hätte!

Steffen Kraus: „Die Übersicht im Spiel, die mir leider seit meiner Augenerkrankung noch mehr fehlt.“
Florian Kraus: „Den Torriecher. Er hat schon unzählige Tore geschossen.

Was mein Bruder von mir unbedingt lernen muss!

Steffen Kraus: „Mehr Ehrgeiz und Siegeswillen auf dem Platz. Was bei mir manchmal zu viel ist, fehlt ihm ab und an. Den Torriecher, er muss in der einen oder anderen Situation im Spiel mehr Egoist sein und einfach mal abziehen. Den Schuss und die Technik dazu hat er auf jeden Fall.“
Florian Kraus: „Mehr Übersicht und manchmal auch mehr Ruhe im Spiel. Manchmal muss man mal drauftreten und hintenherum spielen. Auch wenn man als Stürmer einen ausgeprägten Drang zum Tor hat. In manchen Situationen ist es trotzdem die besser Wahl, das Tempo im Spiel zu variieren.“

Sieben Jahr jünger und mit mehr Übersicht: Florian Kraus.

anpfiff.info

Als ich meinen Bruder beim Fußball am liebsten einmal verteufelt hätte!

Steffen Kraus: „Das kommt ab und an mal vor, wenn ich frei stehe und er den Ball einfach nicht spielt. Oder, wenn er nicht den in meinen Augen nötigen Biss und Siegeswillen zeigt, wenn es notwendig ist.“
Florian Kraus: „Manchmal stört es mich, wenn ich vorm Tor besser positioniert bin als er, den Ball aber trotzdem nicht bekomme. Aber das legt sich dann wieder. Als Stürmer muss man auch ein gewisses Maß an Egoismus haben. Aber in solch einem Moment ist das als Mitspieler nicht immer nachvollziehbar. Obwohl ich mir gut vorstellen kann, dass das andersherum auch manchmal vorkommt.“

Was ich meinem Bruder wünsche!

Steffen Kraus: „Viel Glück, Erfolg und Gesundheit privat und mehr Ehrgeiz und Freude beim Fußball.“

Florian Kraus: „Weiterhin Viel Glück, Erfolg und Gesundheit privat und natürlich beim Fußball mit vielen Toren.“

Was ich zusammen mit meinem Bruder noch einmal erleben möchte!

Steffen Kraus: „Um den Aufstieg spielen.“
Florian Kraus: „Einen Aufstieg!“

Als man mich für meinen Bruder gehalten hat!

Steffen Kraus: „Da wir uns recht ähnlich sind - sagen zumindest die Leute - kam das ab und an schon mal vor. Ich kann damit leben.“
Florian Kraus: „Das kommt beim Fußball nicht vor, da jeder weiß, wer von uns beiden der Bessere ist. Das war natürlich nur ein Spaß. Aber das passiert eher selten. Und selbst wenn, Verwechslungen passieren nun mal.“

Vielen Dank für das Gespräch!