Sind die Junioren des FSV auf den Weg in die Landesliga überhaupt noch zu stoppen? Mit dem Nachwuchs der Deutschen Jugendkraft Don Bosco Bamberg stellte sich an diesem Samstag zumindest ein Aufsteiger im Bayreuther FC-Stadion vor, der es auf Anhieb geschafft hatte, sich im Vorderfeld der Tabelle zu platzieren. Allerdings dürften die Zeitler-Schützlinge noch böse Erinnerungen an das Vorspiel gehabt haben, als es eine heftige 0:7-Heimklatsche setzte. Während sich die Bamberger am letzten Spieltag ausruhen konnten, tat sich der Spitzenreiter beim 3:1 gegen den Lokalrivalen aus der Saas unerwartet schwer. Vielleicht gab das den Gästen auch etwas Hoffnung, dem Spitzenreiter an diesem Tag ein Bein stellen zu können. Bei den sich lichtenden Reihen wurde bei den Gastgebern besonders Tobias Streng vermisst, der zeitgleich beim Lokalderby der Herren gegen die Saas mitwirken durfte. Bei den Bambergern vertrat indes Tobias Köhler den abwesenden Trainer Roland Zeitler, der sich derzeit in Indien befindet.
Mit kraftvollen Vorstößen sorgte der Kapitän des Spitzenreiters, Dominik Düngfelder (am Ball), immer wieder für Torgefahr.
Hans Wunder
Gerade Spitzenreiter neigen unter dem Druck, gewinnen zu müssen, dazu, zu verkrampfen und schwer ins Spiel zu finden. Von dieser Schockstarre waren die Schützlinge von Peter Röbel allerdings meilenweit entfernt. Schon zu Beginn setzten Marius Knab und seine Mannschaftskollegen den Gegner unter Druck und hatten schon nach wenigen Minuten die erste hochkarätige Möglichkeit. FSV-Stürmer Felix Angerer legte den Ball aus zwölf Metern halbhoch quer auf Marc Kellner, der die Kugel jedoch nicht voll traf und um zwei Meter verzog. Doch nur 100 Sekunden später bekam der Bayreuther Kapitän Dominik Düngfelder den Ball 25 Meter vor dem gegnerischen Kasten zugespielt, wurde nicht angegriffen, zog ab und überraschte Gästekeeper Christian Seuling mit seinem Hammer, der unter die Latte zum 1.0 für den Spitzenreiter einschlug. Es ging munter weiter, und zwar in Richtung des DJK–Tores. Nach knapp einer Viertelstunde zog Felix Angerer wieder einmal mit Tempo in den Gästestrafraum und wurde von Don Bosco Verteidiger Veit Schrödel hart bedrängt, so dass der Unparteiische auf den ominösen Punkt zeigte. Entgegen allen Unkenrufen legte sich der Gefoulte den Ball selbst zurecht und schob die Kugel flach in die Mitte des Tores zum 2:0-Zwischenstand. Auch danach war von den Bambergern kaum etwas zu sehen. Meist war schon kurz hinter der Mittellinie Endstation und größere Emotionen bei den Domstädtern waren nur zu sehen, als Daniel Baier und Maximilian Hässler mit dem jungen Referee haderten und dafür mit einer Zeitstrafe beziehungsweise der Gelben Karte bedacht wurden. So blieben den Gästen weiter klare Torchance versagt, während für den FSV besonders Fabian Röbel die Gelegenheit hatte, das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben.
Als der einheimische Felix Angerer (li.) von Veit Schrödel im Strafraum attackiert wurde, gab es einen Foulelfmeter, den der Gefoulte flach in die Mitte verwandelte.
Hans Wunder
Oft bewirken Halbzeitansprachen, dass eine Mannschaft nach der Pause ein völlig anderes Gesicht als im ersten Durchgang zeigt. Während sich der DJK-Nachwuchs zunächst ängstlich und ohne Mumm in den Zweikämpfen zeigte, hatte man den Eindruck, dass Tobias Köhler seinen Jungs während der Unterbrechung mehr Leben eingehaucht hatte. Dabei spielte der Aufsteiger gleich munter nach vorne, doch als sich FSV-Akteur Araf Muhamed Farsat am linken Flügel durchsetzte, ging es Schlag auf Schlag. Erst verwandelte Felix Angerer den Rückpass zum 3.0 und drei Minuten später besorgte der Vorbereiter selbst seinen ersten Treffer, als das Spielgerät nach einem Zusammenprall von Fabian Röbel mit dem Gästeschlussmann zu ihm kam und er aus sieben Metern halblinker Position nur noch einzuschieben brauchte. Den Schlusspunkt setzte dann erneut Felix Angerer, als er aus dem Gewühl heraus mit einem Flachschuss seinen dritten Treffer markierte. Danach waren für die Gastgeber weitere Treffer möglich, doch mitunter wollten die Einheimischen zaubern oder ließen beim Abschluss die nötige Konzentration vermissen. So waren der Don Bosco Nachwuchs, der auch nach der Pause keine klare Torchance verzeichnete, mit dem Endergebnis eigentlich noch gut bedient.
Nicht selten müssen Teams in den letzten Spielen vor der Winterpause zahlreiche Ausfälle verkraften. Diese Schwächung hat der Spitzenreiter allerdings deutlich besser als die Gäste weggesteckt, die sich sehr harmlos präsentierten. Wenn es die Röbel-Truppe schafft, nächste Woche beim Nachholspiel in Staffelstein einen weiteren Dreier einzufahren, kann der Vorsprung auf den härtesten Verfolger auf neun Punkte anwachsen. Logisch, dass es nach diesem überzeugenden Heimspiel nur wenige Stimmen gibt, die daran zweifeln, dass sie den kommenden Aufsteiger in die Landesliga gesehen haben – wenn man von FSV–Trainer Peter Röbel einmal absieht.
Spielbericht eingestellt am 19.11.2011 20:22 Uhr