Beide Nachwuchsmannschaften spielten bisher eine erfolgreiche Serie, mussten sich aber Spitzenreiter Don Bosco Bamberg geschlagen geben. "Die waren noch einen Tick stärker als wir" räumte Gästecoach Thomas Klier nach der 0:2-Niederlage in der Domstadt ein, während sein Gegenüber Frank Hahn, der weiter auf seinen kreuzbandverletzten Kapitän verzichten musste, sich gegen den Spitzenreiter mehr ausgerechnet hatte: "Wir machen erst das Tor nicht und kassierten anschließend den entscheidenden Treffer", klagte er im Rückblick. So ging es an diesem Tag darum, wer als Hauptverfolger der Bamberger diese Saison fortsetzen würde. Dabei stand die beste Abwehr der Liga dem torhungrigsten Sturm gegenüber.
Auch Timo Frank (am Ball) läuft sich an der Maintaler Betonabwehr fest.
Hans Wunder
Gut möglich, dass sich die Gäste auf schmierigen Untergrund zu sehr auf ihre spielerischen Möglichkeiten verlassen hatte. Jedenfalls kämpften alle Akteure mit der Standfestigkeit und da war dem Kombinationsspiel der Münchberger wenig Erfolg beschieden. Wesentlich effektiver und schnörkelloser ging die Heimelf zu Werke. Nach einem Schrägschuss von Jonas Friedrich ließ Gästekeeper Luca Fiebinger die Kugel prallen, Jonas Brönneke staubte ab und schon lag Maintal in Front. Die Klier-Schützlinge waren danach zwar nicht geschockt, agierten aber weiter zu umständlich und ideenlos und konnten die stabile JFG-Abwehr nicht in Bedrängnis bringen. Und als Hannes Michel eine Freistoßflanke präzise in den Strafraum brachte, konnte Jonas Friedrich relativ unbedrängt zum zweiten Treffer der Gastgeber einnetzen. Und Friedrich hätte sogar vorzeitig alles klar machen können. Nach einer Kopfballverlängerung stand der Goalgetter sechs Meter vor dem Kasten völlig frei, jagte das Leder aber über den Balken. Danach forcierten die Gäste ihre Anstrengungen, ins Spiel zu kommen und hatten dabei etwas Glück. Zwar kamen sie kaum zu echten Gelegenheiten, doch der flach ausgeführte Freistoß von Lucas Köhler auf glitschigem Untergrund war plötzlich im Netz. Noch kurz vor der Pause hätte dann Jonas Friedrich den alten Abstand wieder herstellen können. Während die Eintracht-Abwehr abseits reklamierte, stürmte der JFG-Angreifer alleine auf das Tor und setzte seinen Heber etwas zu hoch an.
Doch Michael Hohenberger (li.) hat eine Lösung gefunden.
Hans Wunder
JFG-Coach Frank Hahn war zunächst wenig erfreut, als er sah, dass seine Truppe nach Wiederanpfiff den Faden verlor. "Aufwachen", rief er, doch seine Truppe hatte zunächst wenig entgegenzusetzen, als jetzt Angriff auf Angriff auf den Kasten von Christian Teufel rollte. Allerdings konnte er sich besonders auf seine Innerverteidiger Jan Würfel und Lukas Schramm verlassen, bei denen regelmäßig Endstation war. Wenn die Gäste dann überhaupt zum Abschluss kamen, wie bei den Schüssen von Sandro Preißinger oder Mert Ünlütaskiran, fehlte meist die Präzision und Schärfe. Allerdings eröffneten sich für die Maintal-Friesenbachtaler nun immer bessere Konterchancen, als etwa der eingewechselte Fabian Lehnert nur auf Kosten einer Verwarnung gestoppt werden konnte. Dann aber drehte sich die Partie völlig unvermutet. Gästestürmer Sandro Preißinger probierte es mit einer Schwalbe, als er sich das Leder zu weit vorgelegte und hatte Erfolg. WEnig später wurde Timo Frank unfair attackiert, aber wohl vor dem dem Strafraum. Doch der Referee, dem man die mittlerweile schlechten Sichtverhältnisse zugute halten muss, zeigte zweimal auf den Punkt und nachdem Timo Frank keine Nerven zu haben schien, lag plötzlich die Eintracht vorne. Jetzt mobilisierten die Gastgeber noch einmal die letzten Kräfte und hatte kurz vor Schluß noch das Glück des Tüchtigen. Ein Steilpass in die Spitze wurde noch verlängert und plötzlich steuerte Jonas Friedrich alleine auf das Gästetor. Doch den Ball, den er an Torwart Luca Fibinger vorbeilegte, wäre wohl etwas zu weit gewesen, wenn eine Pfütze den Lauf der Kugel nicht gebremst hätte. Der Rest war für den Torjäger nur noch Formsache.
Tobias Geißler (li.) scheint vorbei zu sein, wird aber noch abgeräumt.
Hans Wunder
Von dem Remis profitiert in erster Linie die Fußballer von Don Bosco Bamberg, die an diesem Wochenende spielfrei waren. Beide Mannschaften haben unter schwierigen Bedingungen aber unterstrichen, dass sie zurecht mit vorne stehen - und sind für eine Überraschung im weiteren Saisonverlauf durchaus gut. Die Freude ist dabei umso größer, weil beide Teams nicht unbedingt die Landesliga anstreben.
Spielbericht eingestellt am 05.11.2016 22:25 Uhr