Artikel vom 04.06.2016 12:00 Uhr
Traumstart für die Nachwuchsmannschaft von Bastian Richter im ersten Jahr: Mit drei Punkten Vorsprung schaffte das Selbitzer U19-Team in der Premierensaison gleich den Titel und darf künftig in der Kreisliga an den Start gehen. Damit steht bereits jetzt fest, dass sich der Weg zurück zu einer eigenständigen Jugendarbeit gelohnt hat - und weitere Erfolge nicht ausgeschlossen sind.
"Es hat mit der JFG Selbitztal 05 einfach nicht mehr funktioniert. Warum und weshalb, will und kann ich nicht sagen. Das ist im Grunde auch Schnee von gestern", wagt Bastian Richter einen Blick zurück auf die Truppe, der viele seiner Schützlinge im vergangenen Jahr noch angehört hatten. Doch nach vielen Frusterlebnissen als abgeschlagener Letzter und damit Absteiger aus der Kreisliga im vergangenen Jahr entschlossen sich die Selbitzer, die Jugendarbeit wieder auf eigene Beine zu stellen. Mit als Coach dazu gekommen war dabei Bastian Richter, der seine Trainerlaufbahn bei den Frauen der Spvgg Oberkotzau gestartet hatte, dann mit den männlichen C-Junioren unterwegs war und schließlich berufsbedingt eine Pause eingelegt hatte. Doch bei den Selbitzern war gleich genügend Arbeit vorhanden, weil nicht nur für die Junioren, sondern auch für die Reservemannschaft der Herren ein hungriger Coach gesucht wurde. Am Ende der Saison konnte der Bankkaufmann dann sogar zwei Aufstiege mit seinen Teams feiern, wobei er bei der Zweiten mit Daniel Steingräber und Klaus Schlegel noch zwei Kollegen an der Seite hat.
Na dann Prost: Der Selbitzer Nachwuchs freut sich über eine erfolgreiche Saison und den Titel.
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Gesucht und gefunden
"Ich bin eigentlich durch Volker Brendel nach Selbitz gekommen. In meiner Auszeit habe ich mich zunächst etwas weitergebildet und durfte dabei auch Ali Sener oder Volker Kocher etwas über die Schulter schauen", berichtet der Übungsleiter in Doppelfunktion. Bereits in Oberkotzau hatte er sich als Organisator von Fußballevents hervorgetan und bei seiner neuen Truppe stärkte er schnell den Teamgeist durch gemeinsame Unternehmungen wie die Fahrt nach Berlin mit Hallenturniereinsatz oder einem Trainingslager und schuf damit eine verschworene Gemeinschaft. Das war auch notwendig, denn auch die Selbitzer Junioren wurden nicht von Rückschlägen verschont. Beim potentiellen Titelrivalen JFG Bayerisches Vogtland lag seine Truppe am zweiten Spieltag schon nach fünf Minuten mit 0:2 in Rückstand, zog dann auf 5:2 davon und musste sich am Ende dann doch mit einem 5:5-Remis zufrieden geben. "Da haben sich nach der klaren Führung bei uns slapstickreife Szenen abgespielt", nimmt der frühere Oberkotzau die späten Gegentreffer mittlerweile mit Humor. Und auch bei der 1:2-Heimniederlage gegen den härtesten Verfolger von der FT Hof wurden die Richter-Schützlinge kalt erwischt. "Da war eine Feierlichkeit am Vorabend - mehr möchte ich eigentlich nicht sagen", beweist der recht junge Spvgg-Übungsleiter, dass er auch schweigen kann. Zur Winterpause jedenfalls lag seine Elf mit den Saalestädtern punktgleich an der Spitze und auch die Leupoldsgrüner durften sich mit einem Zähler Rückstand noch Meisterschaftschancen ausrechnen.
Mehr als Unterhaltung in der kalten Jahreszeit: Nach der Hallensaison kamen die Selbitzer bärenstark aus der Winterpause.
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Überraschend klar
Während es in der Vorrunde fast regelmäßig Gegentreffer für die Spvgg-Hintermannschaft setzte, gab es ab März nur noch wenige Erfolgserlebnisse für die gegnerischen Stürmer. Zwei Einschläge gegen Moschendorf folgten fünf Nullspiele mit einer gelungenen 3:0-Revanche beim Rivalen FT Hof. "Wir hatten begonnen, von hinten strukturiert aufzubauen. Damit konnten wir die Zahl der Ballverluste deutlich reduzieren und natürlich damit auch Situationen vermeiden, in denen die Abwehr ungeordnet war", schickt Bastian Richter die schlüssige Erklärung hinterher. Da war es dann sogar zu verschmerzen, dass man in Leupoldsgrün gegen einen bissigen Verfolger überhaupt nicht in die Partie gefunden hatte und sich mit einem 3:3-Unentschieden begnügen musste. Doch auf dem Weg zur Meisterschaft waren die Selbitzer nun nicht mehr aufzuhalten und ließen mit den hohen Siegen gegen Pilgramsreuth und der JFG Schwarzenbacher Wald keine Zweifel am künftigen Kreisligisten aufkommen. "Wir haben bereits in der Rückrunde fast ausschließlich mit dem jüngeren Jahrgang gespielt, um die Doppelbelastung gering zu halten. Ich bin deshalb der Meinung, dass wir auch in der höheren Spielklasse eine gute Rolle spielen können", zeigt sich der Jungtrainer zuversichtlich - denn er ist mit seiner Mission lange noch nicht am Ende.