Nach "Rolle rückwärts": FCE "schockiert über Augsburg-Urteil" - anpfiff.info
Artikel vom 06.03.2025 12:00 Uhr
Nach "Rolle rückwärts": FCE "schockiert über Augsburg-Urteil"
Der FC Eintracht Bamberg will gegen das Urteil des Verbands-Sportgerichts vorgehen.
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Der Regionalligist FC Eintracht Bamberg meldet sich mit einer Pressemitteilung im Hinblick auf das jüngste Urteil zum Spiel gegen Schwaben Augsburg an die Öffentlichkeit. Der Tenor: "Der Glaube an den Verband hat einen schweren Schlag erlitten." Der Verein ist "schockiert über das Sportgerichts-Urteil in Sachen Schwaben Augsburg." Der FCE kündigt an, die nächste Instanz anzurufen.
Von Markus Schütz red/fce


"Für die Mannschaft und die Funktionäre kam das Urteil", die 2:0-Wertung für Bamberg aufgrund eines Regelverstoßes von Schwaben Augsburg zu kippen, "wie ein Blitz aus heiterem Himmel!", heißt es von Vereinsseite. Der Verband machte nach einem Einspruch der Schwaben die „Rolle rückwärts“ und gab nun Augsburg wiederum Recht. Identisch wurden auch die Spielwertungen der Schwaben gegen Türkgücü München, Wacker Burghausen und den FC Schweinfurt "gekippt". Auch diesen Vereinen wurde nachdem sie zunächst mit ihren Klagen vom BFV Recht bekommen hatten, im Nachgang der Sieg wieder aberkannt.

"Glaube an die Sportgerichtsbarkeit einen Schlag erlitten"

„Wir sind wirklich geschockt vom Vorgehen des Bayerischen Fußballverbandes und der Sportgerichtsbarkeit dort. Da hat der Glauben an die Sportgerichtsbarkeit einen schweren Schlag erlitten“, so Bambergs Vorstand Sascha Dorsch zu dem Vorgang. „Dass ein Verband sein eigenes Urteil wieder aufhebt und zu hundert Prozent in die andere Richtung wertet, hinterlässt nicht nur bei uns viele Fragezeichen.“

Der Verein schildert die aus seiner Sicht bestehenden Hintergründe: Grund "für diesen Schwenk des Verbands ist offensichtlich, dass Schwaben Augsburg mit den bundesweit bekannten Sportrechts-Experten der Kanzlei Schickhardt schweres Geschütz aufgefahren hat und diese in aufwändigen Gutachten den Verband zum Einlenken gebracht haben. Auslöser für die Spielwertungen gegen Schwaben Augsburg war ein Verstoß im Hinblick auf die U23-Regel in der Spielordnung des BFV. Hier wird den Vereinen vorgegeben, dass sie immer mindestens vier deutsche Spieler unter 23 Jahren im Kader haben müssen. Eine Regelung, die Augsburg unterlief. Mit Verweis auf eine Unvereinbarkeit mit dem EU-Recht obsiegten die Juristen der Experten. Statt Punktabzug müssen die Augsburger für die vier genannten Partien jeweils 200 € Geldstrafe bezahlen."

FCE-Vorstand Sascha Dorsch kündigt für den Regionalligisten aus Bamberg an, gegen das Urteil des Verbands-Sportgerichts, das den Bambergern die zunächst zugesprochenen Punkte gegen Schwaben Augsburg wieder aberkannte, in die nächste Instanz zu gehen.
privat/fce


"Vereine benachteiligt, die sich an die Regeln halten"

„Für uns sieht es so aus", erklärt Sascha Dorsch, "als kann man die Spielordnung dehnen, wie man es gerne möchte, wenn man sich nur juristisch gut beraten lässt. Warum zahlt Augsburg nun eine Geldstrafe, wenn sie doch nichts falsch gemacht haben? Gibt es nun ein Vergehen oder nicht? Und wie ist es nun in der Restsaison mit den U23-Spielern? Gilt die Regelung weiterhin? Oder für manche Vereine nicht? Aus unserer Sicht werden die Vereine, die sich an die Regeln halten, hiermit benachteiligt. Das kann nicht im Sinne des Verbandes sein, im Sinne des Sports ist dieses Urteil mit Sicherheit nicht.“, hinterfragt er das Urteil vom Verbands-Sportgericht, das allerdings eine vom Verband unabhängige Sportgerichtsbarkeit darstellt.

"Werden die nächste Instanz anrufen"

Klar ist für die Bamberger jedenfalls, "dass wir diesen Fall nicht auf sich beruhen lassen werden. Wir fühlen uns extrem im Stich gelassen und werden dies nicht so hinnehmen. Wir sind es der Mannschaft, den Fans und den Sponsoren schuldig, dass wir hier die nächste Instanz anrufen“, kündigt Dorsch die nächsten Schritte des Vereins an. Und der würde dann schlussendlich - mit ungewissem Ausgang - an die Zivilgerichte führen. Für den Moment handelt es sich dadurch also noch immer um eine Hängepartie, die noch andauern kann. Parallel dazu bereiten sich die Fußballer selbst auf die zweite Partie nach dem Winter vor, dem ersten Heimspiel der Restrunde. Allerdings sind die Rasenplätze der Stadt Bamberg Stand Donnerstagmittag noch nicht wieder freigegeben. Das klingt nach einer weiteren Hängepartie...

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Leser-Kommentare

von Kristallwasser am 08.03.2025 10:10 Uhr
Die Regel, um die es hier geht, ist nicht gesetzeskonform. Wenn andere Vereine sich daran gehalten haben, dann weil die Verantwortlichen es versäumt haben, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Schwaben Augsburg hat es richtig gemacht und ist seiner Verantwortung nachgekommen. Diese Regel wird wohl vom BFV entweder freiwillig abgeschafft werden, oder Gerichte werden den Verband zwingen, sie abzuschaffen.
von Bumbes am 07.03.2025 14:57 Uhr
@Chrisi1909, deine Aussage ist unsportlich und schlichtweg falsch. Augsburg wäre auf einem direkten Abstiegsplatz.
von Hennes VIII am 07.03.2025 07:24 Uhr
@Chrisi1909, dass könnte man auch anders sehen.
Wenn man es sportlich nicht schafft, nimmt man es mit den Regeln nicht so genau!

ziehen Sie mal die 12 Punkte ab, dann steht Schwaben Augsburg auf 17 und Bamberg auf Relegation!
von Till Eulenspiegel am 06.03.2025 23:57 Uhr
Warum zahlt Augsburg nun eine Geldstrafe, wenn sie doch nichts falsch gemacht haben? Gibt es nun ein Vergehen oder nicht? Die Frage ist natürlich berechtigt. Im Ergebnis alles typisch bayerischer Fußballverband. Das ist alles nicht plausibel was da passiert ist.
von Chrisi1909 am 06.03.2025 23:57 Uhr
Hört auf zu heulen. Wer es sportlich nicht schafft gehört einfach nicht in diese Liga. Da werden auch die 3 Punkte mehr nicht reichen

Tabelle Regionalliga Bayern

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
23
36:18
45
4
23
35:19
44
6
23
44:32
39
9
23
34:32
29
10
23
37:43
29
12
21
27:39
26
14
23
42:44
25
15
21
26:41
21
16
21
22:38
21
Bei Punktgleichheit: Torverhältnis

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